Systemtherapie des Leberzellkarzinoms

2012 
Zur fruhzeitigen Diagnose eines hepatozellularen Karzinoms (HCC) sollen alle Patienten mit Leberzirrhose oder chronischer Hepatitis B alle 6 Monate mittels Ultraschall untersucht werden. In fortgeschrittenen Stadien ohne kurative Option (BCLC-Stadium B und C) ist zur Systemtherapie seit 2007 der Tyrosinkinaseinhibitor (TKI) Sorafenib zugelassen. Die Substanz hat in kontrollierten Studien, die inzwischen in der klinischen Praxis bestatigt wurden, eine Reduktion des Risikos, fruhzeitig zu versterben, von 30% und eine Verlangerung des medianen Gesamtuberlebens von ca. 3 Monaten ergeben. Sorafenib fuhrt zu zahlreichen Nebenwirkungen und wird von Patienten mit dekompensierter Leberzirrhose (Child-Pugh B) haufig nicht toleriert. Bei den Nebenwirkungen stehen Hauttoxizitaten, Diarrho, Fatigue und hypertensive Blutdruckwerte im Vordergrund. Eine fruhzeitige supportive Therapie und prophylaktische Masnahmen, v. a. Patientenschulung und Hautpflege, konnen haufig schwerere Grade vermeiden. Fur den Einsatz klassischer zytotoxischer Substanzen und monoklonaler Antikorper in der Monotherapie liegen zurzeit keine uberzeugenden Daten vor. In Studien werden alternative TKI und Kombinationstherapien mit Sorafenib getestet.
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