LAWINENRADAR FUER DIE STRASSENSICHERUNG. ENDBERICHT

1991 
Die im Strassenschutz angewandte Methode der Ausloesung kleiner kuenstlicher Lawinen zur Verhinderung grosser, natuerlicher Lawinen hatte bisher den Nachteil der mangelnden Verifizierung des Sprengerfolges. Nun wurde am Institut fuer Nachrichtentechnik und Wellenausbreitung der TU-Graz ein Lawinenradar entwickelt, welches nach dem Prinzip eines kohaerenten, gepulsten Doppler-Radars arbeitet. Es ist in der Lage, die Geschwindigkeitsanteile einer Schneelawine waehrend ihres Abganges auch bei schlechtesten Witterungs- und Sichtverhaeltnissen (Schneefall, Nebel, Dunkelheit) und ohne Gefaehrdung des bedienenden Personals, sicher zu messen. Somit kann dann eine Beurteilung des Erfolges einer Lawinensprengung, und damit eventuell die Freigabe einer gesperrten Strassenverbindung erfolgen. Das Radar kann aber auch als Ueberwachungs- und Warneinrichtung betrieben werden, wobei die staendige Beobachtung eines Lawinenhanges und im Ereignisfall (Lawinenabgang) eine automatische Aufzeichnung mit eventueller Alarmausloesung moeglich ist. Das Radar ist seit November 1989 am Strassenbauhof Alpe Rauz am Arlberg installiert und hat sich im realen Einsatz bewaehrt. Ausgeruestet mit hochwertigen Mikrowellen- und Elektronikkomponenten der neuesten Technologie kann die Anlage die Geschwindigkeitsverteilung einer Lawine in acht Gelaendeteilen gleichzeitig erfassen und graphisch am Bildschirm eines AT-Personal-Computers darstellen. Die hoechste messbare Geschwindigkeit betraegt dabei 320 km/h, die kleinste, noch unterscheidbare Geschwindigkeit betraegt 2,5 km/h. Aus der Art der gemessenen und dargestellten Geschwindigkeitsverteilung kann die Groesse und die Schneeart (nasser oder trockener Schnee) einer Lawine qualitativ ermittelt werden. Zusaetzlich kann das Radar zwischen sich naehernden und entfernenden Objekten unterscheiden. Groesse und raeumliche Lage des Messbereiches im Gelaende sind via Computer einstellbar, der auch die Datenaufzeichnung und die Steuerung des Messablaufes wahrnimmt und fuer einen nahezu vollautomatischen Betrieb sorgt. Das Radar ermoeglicht nicht nur die Erfassung der Fliessdynamik von Schneelawinen, sondern auch von Erdmuren und Wasserlaeufen.
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