Personen mit Migrationshintergrund in der NAKO Gesundheitsstudie – soziodemografische Merkmale und Vergleiche mit der autochthonen deutschen Bevölkerung

2020 
Personen mit Migrationshintergrund (PmM) unterscheiden sich als Bevolkerungsgruppe hinsichtlich Morbiditat, Mortalitat und Inanspruchnahme des Gesundheitssystems meist von der autochthonen Bevolkerung, sie nehmen jedoch seltener an Gesundheitsstudien teil. Die Gruppe der PmM ist sehr heterogen, was in Studien bisher kaum berucksichtigt wird. Es werden soziodemografische Charakteristika der PmM in der NAKO Gesundheitsstudie (Alter, Geschlecht, Zeit seit Migration, Bildung) dargestellt. Zudem wird exemplarisch untersucht, ob der Migrationshintergrund mit der Nutzung des Angebots zur Fruherkennung von Darmkrebs (Hamoccult-Test) zusammenhangt. Daten der ersten 101.816 Teilnehmenden der NAKO wurden deskriptiv und kartografisch ausgewertet. Die Zuweisung des Migrationshintergrunds erfolgte anhand der Definition des Statistischen Bundesamts und basiert auf Staatsangehorigkeit, Geburtsland, Einreisejahr und Geburtsland der Eltern. Der Anteil der PmM liegt bei 16,0 %. Die Verteilung uber die 18 Studienzentren variiert zwischen 6 % (Neubrandenburg) und 33 % (Dusseldorf). Mit 153 Herkunftslandern sind in der NAKO die meisten Lander vertreten. Bei allen Variablen zeigen sich deutliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Herkunftsregionen. Am Hamoccult-Test nehmen turkeistammige Personen (OR = 0,67) und Aussiedler aus der ehemaligen Sowjetunion (OR = 0,60) seltener teil. PmM, die in Deutschland geboren sind, unterscheiden sich diesbezuglich nicht von der autochthonen Bevolkerung (OR = 0,99). PmM in der NAKO sind eine sehr heterogene Gruppe. Jedoch lassen sich aufgrund der Stichprobengrose einzelne Untergruppen der PmM hinsichtlich ihrer Herkunftsregion separat untersuchen.
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