Erfassung der Versorgungsqualität von Glaukompatienten im Großraum Hamburg

2017 
Hintergrund Daten uber die Qualitat der Versorgung und die Lebensqualitat von Glaukompatienten existieren bisher nicht in ausreichendem Mase. In der vorliegenden prospektiven Studie sollte erfasst werden, inwiefern eine den Leitlinien der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft (DOG) entsprechende, adaquate Versorgung von Glaukompatienten im Grosraum Hamburg gegeben ist. Patienten und Methoden Bei 196 Patienten wurde wahrend der stationaren Tensionsanalyse ein interviewergefuhrter Fragebogen ausgefullt. Dieser sollte die Qualitat der Versorgung untersuchen, indem er die in den Leitlinien der DOG empfohlenen Untersuchungen und deren Haufigkeit abfragte. Die entsprechenden Ergebnisse bei der Auswertung des Fragebogens wurden in Bezug gesetzt zur Schwere des Glaukoms sowie zur vorliegenden Glaukomform. Ergebnisse Im Mittel suchten die Patienten ihren ambulanten Augenarzt 5,1-mal pro Jahr auf. Der Grosteil der Patienten berichtete, dass sie quartalsmasig ihren Augenarzt aufsuchten. Bei 92 % der Patienten wurde bei jedem ambulanten Arztbesuch eine Tensiomessung durchgefuhrt. Die Halfte der Patienten gab an, dass der Augeninnendruck im ambulanten Bereich wiederholt zu verschiedenen Tageszeiten gemessen wurde. Durchschnittlich wurde 0,9-mal pro Jahr eine Perimetrie in der Augenklinik durchgefuhrt, dagegen 1,4-mal im ambulanten Bereich. Weitere Masnahmen zur Glaukomdiagnostik wurden 0,8-mal pro Jahr in der Augenklinik bzw. 0,4-mal beim niedergelassenen Augenarzt durchgefuhrt. Fur den Grosteil der Patienten entstanden keine Kosten fur die ambulante Glaukomdiagnostik. Nur bei 4 % der Patienten lagen diese jahrlich uber 100 €. Schlussfolgerungen Fur die Mehrheit der Glaukompatienten im Grosraum Hamburg ist eine den Leitlinien der DOG entsprechende, adaquate Versorgung durch regelmasige Verlaufskontrollen gegeben. Bei fast allen Patienten wurden die Tensiokontrollen und perimetrischen Untersuchungen wie empfohlen durchgefuhrt. Dagegen erfolgte bei einem Funftel der Patienten keine regelmasige apparative Beurteilung des Sehnervs und der Nervenfaserschicht. Den Termin fur die nachste Kontrolle bekamen die Patienten zumeist gleich genannt. Damit war eine engmaschige Verlaufskontrolle gut realisierbar, welche fur die Mehrzahl der Patienten mit keinen oder geringen privaten Zusatzzahlungen verbunden war.
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