Präoperative Berechnung des Kapselsack­ durchmessers mittels multipler Regressionsanalyse

1998 
Zusammenfassung. Plattenhaptikintraokularlinsen (lOL) konnen zu Dezentrierung nei­ gen, falls ihre Gesamtlange den Kapselsackdurchmesser nicht ubersteigt. Dieser betragt durchschnittlich 10,3 mm, ist jedoch fur den einzelnen Patienten praoperativ nicht mes­ bar. Wir haben bei 78 Augen nach Kataraktoperation den Kapselsackdiameter gemessen. Im Zuge der Kataraktoperation wurde zusatzlich zur IOL ein offener Kapselspannring aus PMMA implantiert. Am 1. Tag postoperativ wurden die beiden Enden des Kapsel­ spannringes in Mydriasis an der Spaltlampe gonioskopisch dargestellt und die Distanz zwischen ihnen mit Hilfe der Spalthohe abgemessen. Durch Addition dieser Distanz zu der bekannten Gesamtlange des Spannringes berechneten wir den Kapselsackumfang und daraus den Kapselsackdiameter. Der Kapselsackdiameter wurde mit praoperativerhebbaren Meswerten (Bulbuslange, Keratometrie, praoperative Vorderkammertiefe und Linsendicke, Hornhautdurchmesser) korreliert. Die vermessenen Augen waren uberwiegend emmetrop oder hypermetrop (Bulbuslangen 20,4-24,8). Die Korrelation mit dem Kapselsackdurchmesser war nur fur Bulbuslange (positiv; p < 0,0001; R2 = 0,26) und Keratometrie (negativ; p < 0,0037; R2 = 0,11) statistisch signifi­ kant. Es wurde eine multiple lineare Regressionsanalyse mit Bulbuslange und Keratome­ trie als unabhangigen Variablen und Kapselsackdurchmesser als abhangiger Variable durchgefuhrt. Durch Einsetzen von Bulbuslange und Keratometrie in die so errechnete Regressionsgleichung wurden Prognosen des Kapselsackdurchmessers simuliert. Die Kor­ relation dieser prognostizierten mit den postoperativ gemessenen Kapselsackdiametern war statistisch signifikant (p < 0,0001; R2 = 0, 26). Die Standardabweichung der Differenz zwischen Prognose und Meswert war betrug ± 0,22 mm. Zusammenfassend wurde fur emmetrope bis hypermetrope Augen eine positive Korre­ lation von Bulbuslange und Kapselsackdurchmesser gefunden. Fur eine klinische Ver­ wendbarkeit der Regressionsgleichung zur praoperativen Kapselsackberechnung erwies sich jedoch die Streuung der Meswerte als zu gros. Summary. Plate-haptic intraocular lenses (lOL) may predispose for decentration if their length does not exceed the capsular bag diameter. The latter has been reported to be 10.3 mm on average. For an individual patient it is impossible to measure tl1e capsular bag diameter preoperatively. We measured the capsular bag diameter after cataract surgery in 78 eyes. Cataract surgery was performed witl1 additional implantati~n of an open capsular tension ring. On the first postoperative day we visualized the distance between the two ends of the capsular tension ring at the slit lamp in mydriasis witl1 a gonioscopy lens. We then measured the distance with help of the slit height. By addition of this distance to the known totallength of tl1e capsular tension ring, we calculated the capsular bag circumfe
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