Ausleitende Verfahren in der Schmerztherapie – eine Übersicht
2012
Die ausleerenden und ausleitenden Therapiemethoden gehorten uber viele Jahrhunderte zu den Standardverfahren unserer traditionellen Medizin und wurden bis Mitte des 19. Jahrhunderts an unseren Universitaten gelehrt. Sie unterteilen sich in die blutentziehende Therapie (Aderlass, Schropfen, Blutegel), die diaphoretische Therapie (Steigerung der Schweissabsonderung), die Derivation (Hautausleitung durch blasen-und pustelerzeugende Mittel, Rubefazientien), die diuretische Therapie (harntreibende Therapie), die emmenagoge Therapie (menstruationsfordernde Therapie), die emetische Therapie (induziertes Erbrechen) und die Purgation (Abfuhren). Bei der Behandlung mit ausleitenden Verfahren ist es wichtig, sich bei der Reizapplikation nach der individuellen Konstitution zu richten. Hier gilt die Arndt-Schulz’sche Regel: «Schwache Reize entfachen die Lebenstatigkeit, mittelstarke fordern sie, starke hemmen sie und starkste heben sie auf.» Dies ist das bekannte Prinzip der dosisabhangigen Wirkungsumkehr, wie es haufig in der Medizin beobachtet werden kann. Die einfachen ausleerenden und ausleitenden Verfahren haben primar eine konstitutionsverbessernde Aufgabe. Zur Behandlung von Schmerzerkrankungen kommen vorrangig die blutentziehende Therapie, die diaphoretische Therapie und die Derivation zum Einsatz. Aus diesem Grund sollen im Folgenden der Aderlass, das Schropfverfahren, die Blutegeltherapie, die diaphoretische Therapie sowie die Rubefazientien-, Kantharidenpflaster-und Baunscheidttherapie genauer erlautert werden.
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