Inanspruchnahme von gesundheitsfördernden und präventiven Angeboten für Menschen mit Migrationshintergrund: Eine qualitative Studie mit Fachkräften von Migrant:innenselbstorganisationen

2021 
Menschen mit Migrationshintergrund bilden eine heterogene Bevolkerungsgruppe, die sich in Bezug auf Gesundheitszustand und Gesundheitsverhalten, z. B. hinsichtlich der geringeren Inanspruchnahme von gesundheitsfordernden und praventiven Masnahmen, von der Bevolkerung ohne Migrationshintergrund unterscheidet. Die Studie untersucht Anliegen sowie hinderliche und forderliche Faktoren, die die Inanspruchnahme von gesundheitsfordernden und praventiven Angeboten durch Menschen mit Migrationshintergrund beeinflussen. Problemzentrierte Expert:inneninterviews mit sieben Fachkraften von Migrant:innenselbstorganisationen in Deutschland wurden durchgefuhrt und mithilfe einer strukturierenden Inhaltsanalyse ausgewertet. Als hinderliche Faktoren in der Inanspruchnahme gesundheitsfordernder und praventiver Masnahmen durch Menschen mit Migrationshintergrund zeigten sich insbesondere existenzielle Note, mangelndes Vertrauen, kulturelle Barrieren, Kommunikationsprobleme, Wissensdefizite, Schamgefuhle sowie Diskriminierungserfahrungen. Die Expert:innen betonten die Bedeutung niedrigschwelliger Angebote, kultursensibler Offentlichkeitsarbeit und einer guten Vernetzung mit den „Communities“. Die Ergebnisse bestatigen bekannte Herausforderungen und liefern daruber hinaus weitere Hinweise zur gelingenden Umsetzung von gesundheitsfordernden und praventiven Masnahmen fur Menschen mit Migrationshintergrund.
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