[Strategies in the treatment of supracondylar fractures of the humerus in children - proven and controversial].

2014 
Verletzungen im Bereich des Ellenbogengelenks stellen die zweithaufigste Frakturlokalisation im Kindesalter dar. Die Therapie erfordert hohe Kompetenz. Insbesondere mussen die ausreichende Analgesie und die effiziente, in Abhangigkeit des Frakturtyps differenzierte konservative und operative Therapie erfolgen. Folgeschaden, insbesondere durch Wachstumsstorungen, mussen unbedingt verhindert werden. Typ-I-Frakturen werden konservativ im Oberarmgips behandelt. Fur die operative Versorgung stehen unterschiedliche Methoden zur Retention der Fraktur zur Verfugung. Wird durch geschlossene Reposition die anatomische Stellung erzielt, hat die Methode der antegraden elastisch-stabilen intramedullaren Nagelung (ESIN) den Vorteil der Belastungsstabilitat und ist somit allen anderen Methoden hierin – nach Meinung der Autoren – uberlegen. Dennoch ist die Methode nicht unumstritten und findet derzeit keine weite Verbreitung. In Abhangigkeit vom Frakturtyp wird als probate Retentionstechnik die gekreuzte perkutane oder offen eingebrachte Kirschner-Draht-Osteosynthese durchgefuhrt. Diese ist aktuell noch die am weitesten verbreitete OP-Technik zur Behandlung der suprakondylaren Humerusfraktur im Kindesalter. Besonders die neurovaskularen Begleitverletzungen erfordern eine differenzierte Behandlungsstrategie, um Langzeitfolgen zu verhindern, und sollten unbedingt in einem kindertraumatologischen Zentrum behandelt werden. Langzeitfolgen der suprakondylaren Fraktur konnen Bewegungseinschrankungen, Nervenlasionen, Wachstumsstorungen sowie verbleibende Fehlstellungen wie der Cubitus varus (30 %) und valgus (3–7 %) sein. Letztere resultieren am haufigsten durch eine nicht ausreichende initiale anatomische Reposition. Spontankorrekturen finden lediglich bei (Klein-)Kindern bis zu einem Alter von 6–7 Jahren und hier lediglich in der Sagittalebene statt. Ziel der Behandlung sollte die patientengerechte Versorgung mit schnellstmoglicher Rekonvaleszenz und niedriger Langzeitschadigung sein. Hierfur bedarf es ausreichender Expertise in der konservativen und operativen Versorgung.
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