Regesten der zweisprachigen georgisch-persischen Urkunden der Safavidenzeit

2013 
Die Arbeit befasst sich mit quellenkundlichen Fragen zur gemeinsamen Geschichte Georgiens und des safavidischen Irans in der fruhen Neuzeit und stellt die Dynamik der fiskalen Differenzen dieser Machtzentren in den Vordergrund der Betrachtung. Die philologische Grundlage der Untersuchung bilden 204 bilinguale, georgisch-persische Urkunden, die ins Deutsche ubertragen und als Schwerpunkt dieser Arbeit in den Regesten erfasst worden sind. Bei den Promulgierenden handelt es sich mehrheitlich um die Konige bzw. Thronanwarter der ostgeorgischen Konigreiche Kartli und Kacheti. Als Vasallen des Safavidenreiches nahmen diese Herrscher den Islam an und bekleideten die hochsten militarischen sowie administrativen Amter des suzeranen Staates, gleichwohl reprasentierten sie sich vor ihren georgischen Untertanen weiterhin als christliche Herrscher und strebten nach politischer Unabhangigkeit. In der Untersuchung werden die geschichtlichen Hintergrunde, die zur Entstehung der zweisprachigen, persisch-georgischen Urkunden beitrugen, umrissen. Im analytischen Teil wird es aufgezeigt, wie die bilingualen Urkunden die Komplexitat der bestehenden Machtkorrelation widerspiegeln, was in besonderem Mase anhand der Erfassung der fiskalen Sachverhalte in Termini technici verdeutlicht wird. Die Analyse der formalen, inhaltlichen sowie diplomatischen Aspekte und Besonderheiten dieser Dokumente fuhrt zu Erkenntnissen uber die Frage, wie ein und dasselbe Dokument in seiner diplomatischen Gestaltung zwei von Grund auf unterschiedlichen politisch-okonomischen Systemen entsprechen konnte: Dem georgischen Feudalwesen und den iranischen lehensahnlichen Ubertragungen.
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