Koexistenz von Arbeitslosigkeit und Fachkräftemangel? Befunde für Thüringen

2009 
Angesichts der gunstigen konjunkturellen Entwicklung in den zuruckliegenden Jahren haben Wirtschaftsverbande regelmasig vor einem Mangel an Fachkraften gewarnt, der die Entwicklungsmoglichkeiten der Unternehmen einschranken konne. Berucksichtigt man, dass die Bevolkerung im erwerbsfahigen Alter kunftig schrumpft, so konnte eine Knappheit an Fachkraften neben einem konjunkturell bedingten Phanomen zu einem dauerhaften Erscheinungsbild werden. In den Neuen Bundeslandern schreitet der demographische Wandel besonders rasant voran. Doch noch immer herrscht dort hohe strukturelle Arbeitslosigkeit, welche die Existenz von Fachkrafteengpassen fragwurdig erscheinen lasst. In der Studie werden, mit einem regionalen Fokus auf Thuringen, zwei Aspekte untersucht. Zum einen wird betrachtet, inwiefern sich mogliche berufsgruppenspezifische Engpasse auf Bundesebene in Thuringen wiederfinden lassen. Hierfur werden auf Grundlage der Daten der amtlichen Statistik entsprechende Kriterien definiert. Insbesondere fur einige Metall- und technische Berufe zeigt sich eine hohe Auslastung der Fachkraftebasis in Deutschland. Schon jetzt trifft das in der Mehr-zahl dieser Berufe auch fur Thuringen zu. Hohe Arbeitslosigkeit und Fachkrafteengpasse konnen demnach – zumindest in einer Ubergangsphase – koexistieren. Zum anderen wird betrachtet, ob unternehmensseitig in der naheren Zukunft Probleme bei der Suche nach Fachkraften erwartet werden. Hierzu hat das IWH eine Befragung unter rund 1 000 Unternehmen in Thuringen durchgefuhrt. Immerhin 61% der befragten Unternehmen rechneten mit derartigen Problemen, wobei sich statistisch bedeutsame Unterschiede hinsichtlich Unternehmenscharakteristika nachweisen lassen. Daruber hinaus werden im Beitrag ausgewahlte Masnahmen diskutiert, die von den Unternehmen im Zusammenhang mit den erwarteten Problemen implementiert werden.
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