Mittelgradige Aortenstenose oder Mitralinsuffizienz bei geplanter koronarer Bypassoperation – mitoperieren oder nicht?

2006 
Bei Patienten, die sich einer koronaren Bypassoperation unterziehen, stellt sich zunehmend haufig die Frage nach der gleichzeitigen Operation eines begleitenden Vitiums. Wahrend dies bei der schweren Aortenstenose oder Mitralinsuffizienz einheitlich befurwortet wird, sind die Empfehlungen bei mittelgradigen Vitien weniger eindeutig. Bei der mittelgradigen Aortenstenose (mittlerer Gradient 20–30 mmHg bei normalem Schlagvolumen, Klappenoffnungsflache 1–1,5 cm2) zeigen die retrospektiven Daten der Literatur dass in der Regel ein Aortenklappenersatz im Rahmen der Bypassoperation sinnvoll ist. Im Einzelfall kann versucht werden, die Progressionsrate des Vitiums anhand bestimmter Merkmale (z. B. Verkalkung) abzuschatzen und zur Lebenserwartung des Patienten in Beziehung zu setzen. Bei der mittelgradigen ischamischen Mitralinsuffizienz und in der Regel eingeschrankter linksventrikularer Funktion muss der Nachteil einer langeren Operationsdauer und erhohten Operationsmortalitat gegen den Vorteil einer mittel- und langfristigen symptomatischen und prognostischen Verbesserung abgewogen werden. Die retrospektiven Daten in der Literatur sprechen auch hier fur die chirurgische Mitsanierung des Vitiums im Rahmen der Bypassoperation, wenn ein rekonstruktiver Eingriff moglich ist.
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