Die Person-Umwelt Hypothese der Situational Action Theory und gewalttätiger Extremismus. Ein Teilprüfungsversuch

2021 
Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit untersucht die Wechselwirkungen zwischen der extremistischen Disposition und der Online-Exposition gegenuber extremistischen moralischen Normen auf politisch-religios motiviertes Gewalthandeln. Wahrend bei der Erklarung der Delinquenz von Jugendlichen ein stabiler Interaktionseffekt zwischen der Disposition zur Kriminalitat und der kriminogenen Exposition nachgewiesen wurde, wurde dieser Interaktionseffekt in keiner fruheren Studie unter jungen Erwachsenen explizit im Hinblick auf politisch oder religios motivierte Gewalt untersucht. Diese Studie erganzt daher die vorhandene Literatur um die Uberprufung einer zentralen Annahme der Situational Action Theory (SAT), namlich der Person-Umwelt-Hypothese (PEA-Hypothese) im Bereich der politisch und religios motivierten Gewalt. Der SAT zufolge entsteht gewalttatiger Extremismus, wenn eine zu gewalttatigem Extremismus neigende Person und ein gewalttatig-extremistisches Handlungsumfeld zusammentreffen. Diese Arbeit untersucht die Wechselwirkungen dreier Arten extremistischer Dispositionen (linksextremistische, rechtsextremistische und religios-extremistische Disposition) mit der Exposition gegenuber gewaltaffin-extremistischer Handlungsumfelder. Zugrunde liegen eine schriftliche Befragung von SchulerInnen und eine Internetumfrage unter jungen Erwachsenen in Belgien. Die Ergebnisse stutzen die Hypothese, dass die Wirkung der Disposition von der kumulativen extremistischen Exposition abhangt. Diese Resultate bleiben uber spezifische Operationalisierungen der Disposition hinweg stabil. Die Bedeutung der erzielten Befunde fur die weitere Forschung wird diskutiert.
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