Identitätsdiffusion in der Adoleszenz

2018 
Das Jugendalter stellt Heranwachsende vor die schwierige Aufgabe der Identitatsentwicklung. Obwohl diese haufig mit Krisen einhergeht, gelingt es den meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine gefestigte Identitat auszubilden. Durch verschiedene Faktoren kann diese Entwicklung aber auch gestort verlaufen und es kommt zur Identitatsdiffusion. Diese kann typischerweise bei Personlichkeitsstorungen beobachtet werden. Gerade fur die Borderline-Personlichkeitsstorung, deren Kernsymptom eine gestorte Identitat darstellt, sind gehaufte Missbrauchs- und Vernachlassigungserfahrungen in der Kindheit bekannt. Ziel der vorliegenden Arbeit ist es, anhand von 215 stationaren Patienten und Patientinnen der Universitatsklinik fur Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik im Kindes- und Jugendalter, Innsbruck, Zusammenhange zwischen selbst erinnerten belastenden Kindheitserfahrungen und ihrer Identitatsentwicklung zu untersuchen. Die Ergebnisse bestatigen, dass sowohl emotio­naler, korperlicher und sexueller Missbrauch als auch emotionale und korperliche Vernachlassigung hoch mit der Identitatsdiffusion im Jugendalter korrelieren. Vor allem emotionaler und sexueller Missbrauch gehen mit einer erhohten Wahrscheinlichkeit einer Identitatsdiffusion einher.
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