Dreidimensionale Mammabiopsie und Chirurgie

1999 
Die dreidimensionale Mammabiopsie als Zylinderexstirpation mit dem ABBI-System (ABBI = „advanced breast biopsy instrumentation“) ist die zur Zeit optimale Losung zur histologischen Abklarung suspekter, nicht palpabler, kleiner Mammatumoren. Durch die intraoperative Mammographiemoglichkeit lassen sich Lokalisationsfehler korrigieren und somit sind Incisionsfehler vermeidbar. Betrachtet man dabei die drei rontgenmorphologischen Leitsymptome suspekter Mikrokalk, Herdschatten und Strukturunregelmasigkeit, so ist beim Mikrokalk die digitale Mammographie des ABBI-Systems gegenuber der konventionellen Mammographie sensitiver, jedoch sind die sog. Herdschatten und die Strukturunregelmasigkeiten bei der digitalen Technik schlechter sichtbar. Diese Strukturen sollten moglichst praoperativ sonographisch gestutzt markiert werden. Auch wenn nach der Zylinderexstirpation bei der intraoperativen digitalen Mammographiekontrolle der suspekte Mikrokalk vollstandig entfernt wurde, ist nach einer histologischen R1-Resektion (invasive oder intraduktale Tumorauslaufer erreichen den Resektionsrand) ein Tumorrest im Nachresektat moglich. Bei 80 durchgefuhrten Zylinderexstirpationen mit dem ABBI-System fanden wir 13 invasive und 8 intraduktale Carcinome. Drei intradukatale und ein invasives Carcinom wurden in den 7 Fallen zum Ausschlus eines In-Brust-Rezidivs beobachtet. Bei 8 von den 12 invasiven Carcinomen und bei einem von den 5 intraduktalen Carcinomen bestand die Indikation zur Brusterhaltung. Dabei war nach unseren Kriterien bei 2 invasiven Carcinomen (minimaler freier Tumorrand > 2 mm und keine extensive intraduktale Komponente) bereits der ABBI-Zylinder im Sinne der Lumpektomie ausreichend und es erfolgte keine Nachresektion.
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