Quorum sensing , die Koordinationssprache der Mikroorganismen in Böden

2011 
Sowohl Prokaryoten als auch Echte Pilze (insbesondere Hefen) haben in heterogenen Lebensgemeinschaften (Kolonien, Konsortien, Biofilmen) allgemein verstandliche Regelmechanismen entwickelt, um die Expression von bestimmten Genen nur dann zu induzieren, wenn die Zelldichten und okologischen Bedingungen gunstig sind. Diese Kommunikation von Zelle zu Zelle uber Art- und Gattungsgrenzen hinweg („mikrobielle Esperanto“) wird als quorum sensing (QS) bezeichnet, um zu betonen, dass bestimmte Organismen-Zelldichten (quorum) erforderlich sind, bevor die Expression von Ziel-Genen induziert oder unterdruckt wird. QS ist somit die zelldichtenabhangige Regulierung von Genexpressionen mithilfe von chemischen Botenstoffen. Bemerkenswert ist dabei, dass nicht die Aktivitaten der einzelnen Zelle, sondern das koordinierte Vorgehen der Lebensgemeinschaft bezweckt wird. Dieses Verhalten ist eigentlich charakteristisch fur multizellulare (hohere) Organismen. Durch QS sollen bestimmte Prozesse (z. B. die Ausscheidung von Enzymen oder Virulenzfaktoren) in der Lebensgemeinschaft effizient koordiniert werden, wie es Hormone in hoheren Organismen tun.
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