Diagnostik und Therapie des Hochdrucks bei Systemerkrankungen

2017 
Das Risiko, eine arterielle Hypertonie zu entwickeln, ist bei Systemerkrankungen mit primarer Endothelschadigung erhoht. Ursachen dafur sind eine endotheliale Mikroinflammation, durch die Inflammation ausgeloste Stenosen in groseren Arterien (insbesondere der Nierenarterien) sowie die medikamentose Therapie der entzundlichen Grunderkrankung, welche zur Endothelschadigung gefuhrt hat. Die endothelialen Schadigungsmechanismen fuhren dabei v. a. zu einem Verlust der Regulation des Gefastonus. Der induzierte Hochdruck kann allerdings selber eine endotheliale Schadigung auslosen, welche eine weitere Steigerung des Blutdrucks bewirkt und so zu krisenhaften Blutdruckanstiegen fuhren kann. Letztere werden deswegen haufig im Rahmen von Systemerkrankungen beobachtet und sollten Anlass zur Abklarung von sekundaren Ursachen eines erhohten Blutdrucks sein. Verschiedene Erkrankungen, wie z. B. Autoimmunerkrankungen, hamolytisch-uramisches Syndrom (HUS) oder Eklampsie, konnen hier ursachlich sein. Da spezifische Therapiestrategien fur diese unterschiedlichen Systemerkrankungen verfugbar sind, sind die Suche nach den Ursachen und die Differenzialdiagnostik entscheidend. Histologisch zeigen sich diese Erkrankungen meist als maligne Nephrosklerose bzw. als thrombotische Mikroangiopathie. Bei der Therapie sollte grundsatzlich versucht werden, die auslosende Noxe der endothelialen Schadigung zu beseitigen. Diese Noxen konnen exzessive Blutdruckwerte sein, aber auch z. B. auf eine autoimmunologische Ursache oder beim atypischen HUS auf eine Storung im Komplementsystem zuruckgehen. Therapeutisch kommen deswegen je nach Erkrankung neben der antihypertensiven Therapie auch immunsuppressive und komplementblockierende Therapiestrategien zur Anwendung.
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