Vorteile bioidentischer Sexualhormone in der systemischen menopausalen Hormontherapie

2020 
Die ersten Publikationen der Women’s-Health-Initiative(WHI)-Studie 2002 und das Bekanntwerden von negativen Auswirkungen einer menopausalen Hormontherapie (MHT) auf die Gesundheit, vor allem im kombinierten Therapiearm mit konjugierten equinen Ostrogenen (CEE) plus Medroxyprogesteronacetat (MPA), fuhrten zu einem dramatischen Umdenken in Bezug auf den Einsatz einer MHT. Es wurde nach Alternativen gesucht, von denen man sich eine grosere Sicherheit versprach. Zu diesen gehoren die bioidentischen Hormone. Als bioidentische Hormone werden Hormone bezeichnet, die strukturell und funktionell den vom menschlichen Korper produzierten Hormonen entsprechen. Auch diese haben ein Risikoprofil, das je nach Zusammensetzung, Applikationsweg und Dosierung variiert. Die Applikation bioidentischer Ostrogenpraparate zur MHT ist in Europa mittels Tabletten, Cremes, Gels, Patches, Vaginalring oder auch Sprays moglich. Bioidentische Hormone sind gleich effektiv in der Reduktion vasomotorischer Beschwerden wie artifizielle Hormone. Bei Beginn innerhalb der ersten 10 Jahre nach der Menopause und vor dem 60. Lebensjahr zeigt sich ein kardioprotektiver Effekt. Die orale Applikation ist mit einem hoheren Thromboembolierisiko verbunden als die transdermale Anwendung. Bei Patientinnen mit Uterus in situ ist zusatzlich die sequenzielle oder kontinuierliche Gabe von Progesteron zum Schutz des Endometriums obligat. Mikronisiertes Progesteron und Dydrogesteron scheinen hierbei ein gunstigeres Profil hinsichtlich des Brustkrebsrisikos zu besitzen, gehen bei Langzeitanwendung von uber 5 Jahren aber moglicherweise mit einem hoheren Endometriumkarzinomrisiko einher.
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