Systemtherapie des metastasierten malignen Melanoms

2015 
Zusammenfassung Fur Patienten mit metastasiertem Melanom stehen aktuell mehrere wirksame Therapieoptionen zur Verfugung. Die BRAF-Inhibitoren Vemurafenib und Dabrafenib zeichnen sich durch eine rasche Tumorkontrolle und hohe Ansprechraten aus. In Kombination mit den MEK-Inhibitoren Trametinib bzw. Cobimetinib erreichen sie Ansprechraten (CR + PR, komplette plus partielle Remissionen) von 70 %, wobei die Entwicklung einer Therapieresistenz verzogert wird, sowie ein medianes Gesamtuberleben von > 2 Jahren bei tolerablen Nebenwirkungen. Der CTLA-4-Antikorper Ipilimumab erzielte fur Patienten mit metastasiertem Melanom als erste Substanz eine signifikante Verlangerung des Gesamtuberlebens (Langzeituberlebensrate: 20–26 %). Verzogertes Therapieansprechen und schwere immunvermittelte Nebenwirkungen konnen den therapeutischen Benefit einschranken. Die Monotherapie mit den PD-1-Antikorpern Nivolumab oder Pembrolizumab erreicht Ansprechraten (CR + PR) bis zu 45 % und 1-Jahres-Uberlebensraten von > 70 % bei meist guter Vertraglichkeit. Die Kombination Ipilimumab plus Nivolumab zeigte Ansprechraten bis zu 58 % und ein medianes progressionsfreies Uberleben von > 11 Monaten. Von dieser Kombination wird ein zeitnahes und lang anhaltendes Ansprechen erwartet. Dieser potenzielle Benefit wird durch eine hohe Toxizitat erkauft. Aktuell werden in klinischen Studien Strategien fur Therapiesequenz und -kombinationen gepruft. Insgesamt hat sich die Prognose fur Patienten mit metastasiertem Melanom signifikant verbessert. In Anbetracht eines moglichen Langzeituberlebens mussen neben akuten Nebenwirkungen auch die Langzeit-Nebenwirkungen einer Behandlung berucksichtigt werden.
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