Über den Technologiewandel in der Propylenoxid‐Herstellung

2017 
Zusammenfassung Propylenoxid (PO) ist eines der industriell wichtigsten chemischen Zwischenprodukte. Es dient als Ausgangsverbindung fur die Herstellung von Schaumstoffen, Losungsmitteln oder Enteisungsmitteln und leistet damit einen wichtigen Beitrag fur das moderne Leben. Traditionell erfolgt die Herstellung von PO nach dem Chlorhydrin-Verfahren, das noch heute die groste Bedeutung besitzt. Die umweltfreundlichere und chlorfreie Herstellung von PO erlauben die Koppelproduktverfahren SM-PO und MTBE-PO, bei denen Styrol und MTBE als Folgeprodukte anfallen. Die Wirtschaftlichkeit dieser Verfahren wird demnach nicht nur durch das PO sondern auch durch die Nachfrage der Folgeprodukte bestimmt. Eine Weiterentwicklung des SM-PO-Verfahrens ist das CU-PO-Verfahren, bei dem kein Folgeprodukt anfallt. Die Entwicklung des hochselektiven Katalysators Titansilikalit-1 (TS-1) gepaart mit der verbesserten Verfugbarkeit groser Mengen von Wasserstoffperoxid ermoglichte die grostechnische Realisierung der koppelproduktfreien HPPO-Technologie an mehreren Standorten weltweit. Dieses neue Verfahren ermoglicht die Herstellung von PO mit ausgezeichneten Ausbeuten und Selektivitaten, wobei ausschlieslich Wasser als umweltfreundliches Nebenprodukt anfallt. Der Einsatz homogener Katalysatoren sowie die einstufige Direktoxidation von Propylen mit Luft bzw. Sauerstoff sind bislang nur von akademischer Bedeutung.
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