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Sprachröhren des Zeitgeistes

2012 
Friedrich Schillers Wallenstein-Trilogie und das Demetrius-Fragment werden in dieser Arbeit in ihrer Rolle als Verhandlungsraume des zeitgenossischen Herrschaftsdiskurses um 1800 untersucht. Auf eine Fixierung auf die historische Figur Napoleons wird dabei absichtlich verzichtet, um somit den Blick auf das gesamte diskursive Feld um 1800 zu erweitern. Gleichzeitig wird versucht, die wichtigsten Themen des politischen Diskurses um 1800 zu skizzieren, wobei das Phanomen Masse als das Herzstuck der politischen Debatte ausgemacht wird, von dem sich die anderen, hier behandelten Themengebiete entspinnen. Im ersten Abschnitt wird auf Schillers Auseinandersetzung mit der Sprache und mit den Kollektivsymbolen der Franzosischen Revolution im Wallenstein eingegangen. Weiters werden die Ideologie der Franzosischen Revolution, der revolutionare Freiheitsbegriff und das Thema der Interdependenz moderner Macht sowie deren Verhandlung im Wallenstein und im Demetrius analysiert. Im zweiten Abschnitt werden die moderne Diktatur, der Republikbegriff und der Fuhrerkult, die in beiden Dramen behandelt werden, unter die Lupe genommen. Dennoch ist Schiller nicht als politischer Schriftsteller, sondern lediglich als politisch hochinteressierter Autor zu verstehen.
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