Multiresistente Enterokokken bei Früh- und Neugeborenen

2004 
Fragestellung: Enterokokken stellen eine zunehmende Bedrohung fur Patienten auch im neonatologischen Intensivbereich dar. Wir untersuchten die Inzidenz der Besiedlung von Fruh- und Neugeborenen mit Enterokokken mit der Frage nach antibiotischer Multiresistenz und perinatalen Risikofaktoren. Patienten/Methode: Uber einen Zeitraum von 11 Monaten wurden prospektiv die Daten von 247 aus der eigenen Frauenklinik aufgenommen Neugeborenen und ihren Muttern analysiert. Primar wurde das erste Mekonium bakteriologisch untersucht. Sekundar wurden Oberflachenabstriche und soweit verfugbar Blutkultur und Trachealsekret analysiert. Multiresistente Enterokokken wurden definiert als Keime, die gegen drei Antibiotikaklassen resistent waren. Ergebnisse: 23% der Patienten waren mit Enterokokken besiedelt. Bei 90% der NG fand sich dieser Erreger im ersten Mekonium. Bei 36/247 der Neonaten (15%) fanden sich multiresistente Keime. Vancomycin-resistente Enterokokken wurden nicht nachgewiesen. Niedriges Geburtsgewicht und Gestationsalter waren signifikant mit einem erhohten Risiko der Enterokokkenbesiedlung (EB) assoziiert. Unter den besiedelten Patienten waren FG <32 SSW signifikant haufiger (p<0,05) mit multiresistenten Keimen besiedelt. Die Mutter von Kindern mit Besiedlung durch multiresistente Keime waren signifikant haufiger antibiotisch prapartal vorbehandelt (p<0,05). Die prapartale Hospitalisierungsdauer, prapartale Antibiotikagabe oder der Entbindungsmodus waren jedoch weder im Gesamtkollektiv noch bei FG ein Risikofaktoren fur eine EB per se. Die EB zeigte jahreszeitliche Schwankungen mit einer signifikanten Haufung in den Herbst- und Wintermonaten. Diskussion: Der Nachweis von Enterokokken im ersten Mekonium von Neonaten spricht fur eine pra- oder intrapartale Aufnahme dieses Keimes durch den Feten. Unsere Daten zeigen, dass die Besiedlung mit Enterokokken per se nicht durch eine prapartale Hospitalisierung oder Antibiotikatherapie bedingt ist. Die Haufung des Keimnachweises bei Fruhgeborenen weist darauf hin, dass perinatologische Risikofaktoren eine EB des Neonaten begunstigen. Eine prapartale antibiotische Therapie bei EB fuhrt zum Auftreten multiresistenter Stamme
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