Intravesikale Salpingiose – Fallbericht und Literaturüberblick

2017 
Die Endosalpingiose der Harnblase ist eine sehr seltene benigne Erkrankung der Harnblase gekennzeichnet durch das ektope Auftreten von endosalpingialem Gewebe. Das zusatzliche Vorliegen von endozervikalem oder endometrialem Gewebe wird als Mullerianose bezeichnet. In der englischsprachigen Literatur sind ca. 5 reine Endosalpingiose- und 17 Mullerianosefalle beschrieben. Uber die Entstehung der Erkrankung existieren zwei Theorien. Wahrend die Implantationstheorie von der Versprengung ektopen Gewebes durch chirurgische Eingriffe ausgeht, propagiert die Metaplasie-Theorie die Neuentstehung durch einen vermeintlichen hormonellen Einfluss. Die Symptomatik der Erkrankung ist ebenso vielfaltig wie unspezifisch und kann eine Drangsymptomatik, suprapubische Schmerzen, aber auch Dysurie oder Makrohamaturie beinhalten. Die Beschwerden konnen zudem zyklisch und zyklusabhangig auftreten. Die Diagnosestellung wird aufgrund der Seltenheit weitestgehend ein Zufallsbefund im Rahmen der zystoskopischen Abklarung dieser Beschwerden bleiben. Eine adaquate Therapie gelingt in der Regel mittels transurethraler Resektion. Allerdings kann es auch bei scheinbar vollstandiger Resektion zu Rezidiven kommen, welche zum Teil eventuell einen invasiveren Eingriff nach sich ziehen konnen. Wir prasentieren die Kasuistik einer 40-jahrigen Patientin mit schmerzhafter Makrohamaturie, bei der zufallsbefundlich eine intravesikale Salpingiose nachgewiesen und die in unserer Klinik mittels transurethraler Resektion behandelt wurde. Zudem geben wir einen Uberblick uber die vorliegende Literatur dieser seltenen intravesikalen Raumforderung.
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