Pruefverfahren zur Bestimmung des Versinterungspotenzials von Spritzbeton - Einflussfaktoren / Reduced leaching behaviour of sprayed concrete

2011 
Tunnelbauwerke ohne druckwasserhaltende Abdichtungen benoetigen zur Ableitung des Bergwassers Entwaesserungssysteme, die durch Kalkablagerungen versintern und dadurch ganz oder teilweise verstopft werden koennen. Neben dem Kalkgehalt des Bergwassers kann auch das Kalkhydrat im Spritzbeton der Aussenschale zur Versinterung beitragen. Der Beitrag stellt ein Pruefverfahren zur Bestimmung des Versinterungspotenzials von Spritzbeton vor und beleuchtet die Einflussfaktoren auf das Versinterungspotenzial. Diese Erkenntnisse koennen zur Minimierung des Versinterungspotenzials der Betonzusammensetzung fuehren. Der Kontakt des Bergwassers mit dem Spritzbeton fuehrt in der Regel zu einer Auslaugung des Kalziumhydroxids aus dem Zementstein und dadurch zur Aenderung des pH-Werts des Wassers. Beide Einfluesse koennen das Versinterungspotenzial erhoehen. Gegenmassnahmen bestehen in konstruktiven Massnahmen, Herstellung eines Spritzbetons mit dichtem Gefuege, Verminderung des Gehalts an Portlandzementklinker und Einsatz von Zusatzstoffen und Zusatzmitteln. Verschiedene Regelwerke zur Zusammensetzung des Spritzbetons von Tunnelaussenschalen, zum Beispiel die ZTV-ING und die OEVBB-Richtlinie "Spritzbeton", verlangen schon heute die Verwendung versinterungsarmen Spritzbetons, ohne dass jedoch Grenzwerte festgelegt sind. Nach der Richtlinie "Spritzbeton" soll der Grenzwert projektbezogen durch Vorversuche ermittelt werden. Dazu dienen Auslaugversuche, die in einer Pruefvorschrift der OEVBB-Richtlinie "Spritzbeton" beschrieben sind. Die Autoren modifizieren diese Pruefvorschrift im Hinblick auf die Probenvorbereitung und eine detaillierte Festlegung des Versuchsablaufs. Die zugehoerigen Einzelheiten werden eingehend dargestellt. Aus den mitgeteilten Untersuchungsergebnissen ist erkennbar, dass die Lagerungsart der Probekoerper einen wesentlichen Einfluss auf die Auslaugung hat, waehrend die Bohrgeschwindigkeit bei der Entnahme der Bohrkerne aus dem erhaerteten Spritzbeton ohne relevanten Einfluss ist. In 14 Prueflaboren wurden mit dem modifizierten Pruefverfahren Versuche durchgefuehrt. Diese Ringversuche ergaben einen sehr niedrigen Variationskoeffizienten von 8,5 Prozent, womit sich das Verfahren als sehr gut reproduzierbar kennzeichnen laesst. Das Pruefverfahren wurde auch schon auf einer Baustelle zur laufenden Kontrolle des Versinterungspotenzials erfolgreich angewendet. Erste Vergleichsuntersuchungen an Bindemittelproben zeigen, dass es moeglich ist, eine Zusammensetzung mit vermindertem Versinterungspotenzial durch Einsatz von Zusatzstoffen und Zusatzmitteln zu finden. Mit einem gezielten Einsatz einer Kombination aus Portlandzement und Zusatzstoffen wie Flugasche, Huettensand, Silikastaub oder anderen Stoffen kann eine Verringerung des Versinterungspotenzials erreicht werden. ABSTRACT IN ENGLISH: The drainage system of traffic tunnels may be blocked by precipitations. Main influencing factors being the chemical composition of the water penetrating into the tunnel drainage system and the tunnel layout. Another influencing factor may be the composition of cementitious materials used. A simple, straight forward testing procedure is presented, which can be useful for detecting a potential leaching process. First experiences with this test method applied for sprayed concrete, its limits, precision and the influencing factors are presented. (A)
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