Therapie von Herzrhythmusstörungen mit Antiarrhythmika: kein Ende einer Ära

2020 
Antiarrhythmika sind eine Medikamentengruppe, die vor mehr als 100 Jahren eingefuhrt wurde. Jahrzehntelang wurden sie relativ breit und groszugig eingesetzt. Die Erkenntnis, dass proarrhythmische Effekte relativ haufig sind, und die Entwicklung neuer nicht medikamentoser Behandlungsalternativen (z. B. die Katheterablation bei Vorhofflimmern) haben dazu gefuhrt, dass sich ihr klinischer Stellenwert in den letzten Jahren geandert hat. Schon seit Langerem wird das Ende der Antiarrhythmikaara prophezeit. In der Realitat ergibt sich allerdings ein anderes Bild. Registerdaten zeigen, dass fast die Halfte der Patienten mit Vorhofflimmern, die sich einer Katheterablation unterziehen, im weiteren Verlauf ein Antiarrhythmikum erhalt. Eine unverandert wichtige Rolle spielen Antiarrhythmika (insbesondere Amiodaron) auch im Notfall und bei Patienten mit haufigen malignen ventrikularen Arrhythmien. Einen zunehmend relevanter werdenden Anwendungsbereich stellen angeborene Arrhythmien (langes-QT-Syndrom, Brugada-Syndrom, katecholaminerge polymorphe Kammertachykardien) dar. Antiarrhythmika gehoren damit weiterhin zum Armamentarium des rhythmologisch orientierten Arztes. Es darf gehofft werden, dass neue Formen des EKG- und Patienten-Monitorings (z. B. Smartphone-EKGs) dazu betragen werden, die Uberprufung der Therapiewirksamkeit zu vereinfachen und die Therapiesicherheit zu optimieren.
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