Lindernde Wirkung des CGRP-Antagonismus auf Entzündungsschmerz

2014 
Das Neuropeptid „calcitonin gene-related peptide“ (CGRP) ist an der Pathogenese verschiedener Schmerzkrankheiten beteiligt. Uber seine Bedeutung bei Entzundungsschmerz ist aber noch nicht viel bekannt. Vor einigen Jahren wurde gezeigt, dass der CGRP-Rezeptor-Antagonist BIBN4096BS Schmerzen bei Migrane und die dazugehorige spinale neuronale Aktivitat afferenter Neurone reduziert. Wird Ratten das komplettierte Freund-Adjuvans (CFA) in eine Hinterpfote injiziert, um eine Entzundung zu erzeugen, finden wir ebenfalls eine analgetische Wirkung von BIBN4096BS. Sowohl das Schmerzverhalten der Tiere als auch die spinale Aktivitat nozizeptiver Projektionsneurone wird durch BIBN4096BS verringert. Im Verhaltensversuch (Randall-Selitto-Test) kann die CFA-induzierte mechanische Hyperalgesie durch systemische Applikation der Substanz vollstandig revidiert werden. Im elektrophysiologischen Experiment, bei dem spinale Neurone extrazellular in vivo abgeleitet werden, verringert sich die Entladungsfrequenz der Nervenzellen („wide dynamic range neurons“) nach systemischer Substanzgabe und uberraschenderweise auch nach deren topischer Applikation auf die Entzundungsstelle. Bemerkenswert ist dabei, dass nach topischer Gabe die Plasmaspiegel im lediglich niederen nanomolaren Bereich liegen. Die spinale Applikation von BIBN4096BS verandert die Nervenzellaktivitat nicht. Zu vermuten ist daher, dass eine Blockade peripherer CGRP-Rezeptoren fur eine Schmerzreduktion durch BIBN4096BS verantwortlich ist und dass diese durch lokale Gabe erzielt werden kann.
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