Training kommunikativer Fertigkeiten in der Onkologie: Implementierung und Pilotierung des interprofessionellen COMSKIL-Gesprächsführungskurses am Universitären Krebszentrum Leipzig (UCCL)

Die Implementierung von evidenzbasierten und nachhaltigen Kommunikationstrainings in die Routinefortbildung zur Verbesserung der Patientenversorgung und interprofessionellen Zusammenarbeit stellt im klinischen Alltag eine Herausforderung dar. Zielsetzung sind die Implementierung und Pilotierung des interprofessionellen COMSKIL-Gesprachsfuhrungskurses als Routinefortbildung am Universitaren Krebszentrum Leipzig (UCCL). Nach der Adaptation und Implementierung des COMSKIL-Kurskonzeptes (je 2‑mal 3 h Basis- und Aufbaukurs) wurden bislang 5 Basiskurse mit UCCL-Mitarbeitern durchgefuhrt und langsschnittlich evaluiert (T1 vor Beginn, T2 nach Ende des Kurses). Erhoben wurden die subjektiv wahrgenommene Gesprachsfuhrungskompetenz und Sicherheit im Gesprach sowie die Bewertung der Kurse hinsichtlich klinischer Relevanz, didaktischer Methoden und Lerneffekte. An den Kursen nahmen bislang 25 klinisch Tatige (12 Arzte, 7 Pflegekrafte, 6 Mitarbeiter des Case-Managements; 72 % Frauen, im Mittel 41 [23–60] Jahre alt, je nach Profession im Mittel 50 bis 244 Patientenkontakte pro Woche) teil. Die Teilnehmer schatzten ihre Gesprachsfuhrungskompetenz nach dem Kurs hoher ein als davor (T1: M = 6,1; SD [Standardabweichung] = 1,5/T2: M = 6,9; SD = 1,4; p = 0,019). Die Gesprachssicherheit anderte sich nicht signifikant (T1: M = 6,5; SD = 1,8/T2: M = 7,1; SD = 1,4; p = 0,167). 81 % der Teilnehmer waren mit den Kursen zufrieden bzw. sehr zufrieden. Die Ergebnisse der Pilotierung zeigen die Praktikabilitat des COMSKIL-Kurskonzepts im Rahmen der Routineimplementierung in einem Universitaren Krebszentrum mit einer hohen Akzeptanz bei den Teilnehmern. Diese profitieren subjektiv mehrheitlich davon, wobei die Interprofessionalitat als besonders gewinnbringend hervorgehoben wurde.