Leitliniengerechte Pharmakotherapie bei herzinsuffizienten Patienten – Gibt es Unterschiede der Behandlung durch Hausärzte in Einzelpraxen und in Medizinischen Versorgungszentren?

2010 
Zusammenfassung Hintergrund Die chronische Herzinsuffizienz zahlt zu den wichtigsten kardiovaskularen Krankheitsbildern. Patienten mit dieser Volkskrankheit werden vorrangig von Hausarzten betreut. Bisherige Untersuchungen wiesen auf Defizite in der medikamentosen Behandlung hin. Die ambulante Versorgung erfolgt in Deutschland auch im Rahmen neuer Versorgungsstrukturen (Medizinische Versorgungszentren), die seit 2003 zugelassen wurden. So war es von Interesse, die arztliche Arbeitsweise in diesen neuen Strukturen zu evaluieren und sie mit dem Procedere in traditionellen Einzelpraxen zu vergleichen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war die Uberprufung der Leitlinienkonformitat der Verordnungsraten von Hausarzten, die in diesen beiden unterschiedlichen ambulanten Versorgungsstrukturen Patienten mit Herzinsuffizienz behandeln. Methode In einer prospektiven Beobachtungsstudie uber acht Monate wurde die arztliche Pharmakotherapie in hausarztlichen Einzelpraxen und einem Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) verglichen. Zur Gewahrleistung der Vergleichbarkeit wurden in beiden Forschungskollektiven Hausarzte, die unselektioniertes Patientengut betreuen, aufgefordert, Patienten mit Herzinsuffizienz zu rekrutieren, ihre NYHA-Stadien zu codieren und Echokardiographien zur Verifizierung der Diagnose durchzufuhren. Ergebnisse In die Studie wurden 241 herzinsuffiziente Patienten von den Hausarzten eingeschlossen (137 in Individualpraxen und 104 im MVZ). Die Echokardiographie wurde als diagnostische Masnahme von den Hausarzten im MVZ haufiger durchgefuhrt als in den Individualpraxen. Die Substanzgruppen der ACE-Hemmer/Sartane, Betablocker und Diuretika wurden seltener ordiniert als in der Leitlinie empfohlen. Diskussion Die These einer nicht ausreichenden Leitlinienadharenz im Rahmen der ambulanten Pharmakotherapie von herzinsuffizienten Patienten wurde bestatigt. Die Pharmakotherapie der Berliner Arzte war jedoch besser als die europaischer Hausarzte. Unterschiede in der Verordnung zwischen den 11 Allgemeinarzten aus Individualpraxen und 12 Hausarzten aus einem MVZ bestanden mehrheitlich nicht.
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