[Epidemiology, diagnosis and treatment of adult patients with nosocomial pneumonia. S-3 Guideline of the German Society for Anaesthesiology and Intensive Care Medicine, the German Society for Infectious Diseases, the German Society for Hygiene and Microbiology, the German Respiratory Society and the Paul-Ehrlich-Society for Chemotherapy]

2012 
Die nosokomiale Pneumonie ist eine haufige Komplikation von Krankenhausaufenthalten. Die meisten Daten liegen zur beatmungsassoziierten Pneumonie vor, aber auch auf Normalstationen ist vermehrt mit dieser Erkrankung zu rechnen. Problematisch ist die Zunahme von Infektionen mit multiresistenten Erregern (MRE). Diese erschwert die adaquate Initialtherapie und kann zu unkritischem Einsatz von Breitspektrumantibiotika fuhren. Die vorliegende S3-Leitlinie wurde von einer interdisziplinaren Arbeitsgruppe auf der Basis einer systematischen Literaturrecherche erarbeitet. Die Empfehlungen zu Diagnostik und Therapie der nosokomialen Pneumonie wurden nach dem GRADE-System abgefasst. Sie berucksichtigen neben der Evidenzqualitat auch Nutzen und Risiko bzw. Aufwand der empfohlenen Masnahmen. Graduierung und Empfehlungsstarke entsprechen der Methodik der Nationalen Versorgungsleitlinien. Die Leitlinie besteht aus zwei Teilen. Der allgemeine Teil vermittelt einen Uberblick zu Epidemiologie, Erregerspektrum und Therapieoptionen der nosokomialen Pneumonie. Handlungsorientierte Empfehlungen werden im zweiten Teil zu zentralen Fragen der Diagnostik und Therapie abgegeben, die Hintergrunde hierfur im Fliestext erklart. Im Diagnostikteil wird besonderer Wert auf eine gezielte mikrobiologische Diagnostik gelegt, da diese die Voraussetzung fur die Kenntnis des lokalen Erregerspektrums und der Resistenzraten bildet. Daruber hinaus stellt sie beim individuellen Patienten die beste Grundlage fur die Deeskalation dar. Die Intensitat der antiinfektiven Therapie ist vorwiegend davon abhangig, ob ein erhohtes Risiko fur Infektionen mit MRE besteht. Strukturierte Deeskalationskonzepte und konsequente Begrenzung der Therapiedauer dienen der Verminderung des Selektionsdrucks.
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