Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen: Ergebnisse der Hamburger Obdachlosenbefragung
2021
Ziel der Studie Bisher mangelt es an Studie zur Inanspruchnahme von
Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen. Deshalb zielt diese Arbeit darauf ab, die
Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen zu beschreiben. Methodik Die Daten fur diese Arbeit stammen aus der Hamburger
Obdachlosenbefragung (n=150, mittleres Alter 44,6 Jahre (SD: 12,5
Jahre)), die zwischen dem 25. Mai und dem 3. Juni 2020 in Hamburg
durchgefuhrt wurde. Die Inanspruchnahme von Gesundheitsleistungen wurde
im Detail erfasst (u. a., Krankenversichertenstatus, Inanspruchnahme
ambulanter und stationarer Leistungen, Medikamenteneinnahme,
Grunde fur fehlende Inanspruchnahme von
Gesundheitsleistungen). Ergebnisse Insgesamt hatten 61,2% der Obdachlosen eine
Gesundheitskarte. Ungefahr zwei Drittel (65,9%) der Obdachlosen
hatten in den letzten 12 Monaten irgendeine medizinische Leistung in Anspruch
genommen. Wesentlicher Grund fur eine Nicht-Inanspruchnahme war der
fehlende Bedarf (74,6%). Insgesamt waren 39,8% in den letzten 12
Monaten mindestens einmal im Krankenhaus. Mobile Hilfen haben in den letzten 12
Monaten gut ein Drittel der Obdachlosen (34,2%) in Anspruch genommen
(primar das Krankenmobil, weniger das Zahnmobil sowie das ArztMobil
Hamburg). Insgesamt haben ca. 37,7% der Obdachlosen Medikamente
regelmasig eingenommen. Schwierigkeiten bei dem Zugang zu
Medikamenten begrundeten sich primar uber zu hohe Preise
(63,6%). Knapp die Halfte der Obdachlosen (47,0%) hatte
in den letzten 3 Monaten keinen Arzt in Anspruch genommen. Schlussfolgerung Unsere Arbeit hat die Inanspruchnahme von
Gesundheitsleistungen bei Obdachlosen beschrieben. Es bedarf weiterer
Anstrengungen, um die sich daraus ergebenden Herausforderungen (z. B. im
Zugang zu medizinischen Leistungen) anzugehen. Weitere Forschungen in diesem
Bereich sind daher unerlasslich. Objective There is a lack of studies focusing on the use of health care
facilities by homeless people. The aim of this study was to survey health care
use by the homeless. Methods Data were taken from the Hamburg survey of homeless individuals
(n=150, mean age:12,5 years; SD: 12,5 years). Assessment covered details
of health insurance status, use of ambulatory and hospital care, medication use,
and reasons for not accessing health services. Results In total, 61,2% of the homeless individuals had health
insurance. About two thirds of homeless individuals (65,9%) had accessed
some sort of medical services in the past 12 months. The key reason for not
making use of health services was the absence of any need for treatment
(74,6%). In sum, 39,8% of homeless individuals had made at least
one hospital visit in the past 12 months. About one third (34,2%) had
used mobile support services (mainly a mobile doctor's office). In
total, 37,7% of homeless individuals took medications regularly, with
‘prices too high’ (63,6%) being the key reason for
difficulties in access to medications. Almost one half of homeless individuals
(47,0%) had not made a visit to a physician in the past three
months. Conclusion Additional efforts are required to improve access to health
care by homeless individuals. Future research in this area is therefore
necessary.
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