Open doors, open mind: Plädoyer für eine offene Versorgungspsychiatrie
2019
Gegen ihren naturlichen Willen eingewiesene Patienten werden in Deutschland regelhaft auf geschlossenen Stationen untergebracht. Nur wenige Kliniken behandeln zwangseingewiesene Patienten auf offenen Stationen. Auf der Grundlage eigener klinischer Erfahrungen und relevanter Studienergebnisse werden geschlossene und offene Stationen im Hinblick auf das Ausmas von Aggressionen und Zwangsmasnahmen, das Entweichungs- und das Suizidrisiko verglichen. Im Vergleich zu offenen Stationen senken geschlossene Stationen mit hoher Wahrscheinlichkeit das Entweichungsrisiko nicht, fuhren nicht zu einer verringerten Suizidrate und nicht zu einer Reduktion aggressiver Verhaltensweisen. Zwangsmasnahmen hingegen scheinen auf geschlossenen Stationen haufiger erforderlich zu werden. Daher sollte die regelhafte Unterbringung auf geschlossenen Stationen in Deutschland revidiert werden.
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