Psychosoziale Interventionen für sexuelle Funktionsstörungen bei Männern
2017
Diese Arbeit gibt eine systematische Ubersicht uber Studien zur Wirksamkeit
psychosozialer Interventionen bei Frauen mit sexuellen Funktionsstorungen. Die
eingeschlossenen Studien sind randomisierte kontrollierte Studien (RCT) und
kontrollierte klinische Studien (CCT), publiziert zwischen 1985 und 2014, welche
mindestens eine psychosoziale Intervention im Vergleich zu einer aktiven
Vergleichsgruppe (z. B. andere psychosoziale Intervention, medikamentose oder
somatische Behandlung) oder Kontrollgruppe (z. B. Warteliste, Placebo)
untersuchen. Die Diagnose der sexuellen Funktionsstorung muss formal nach
ICD-10/9 oder DSM-IV/III-R oder durch eine Fachperson gestellt worden sein.
Studiencharakteristika und Ergebnisse sind durch zwei unabhangige Rater_innen
nach einem standardisierten Manual extrahiert worden, ebenso das Risiko einer
systematischen Verzerrung (Risk of Bias). Wir haben 19 Studien eingeschlossen.
Sexuell bedingte Schmerzen werden am haufigsten untersucht. Die meisten
psychosozialen Interventionen zeigen signifikante Verbesserungen im Vergleich zu
einer Wartekontrollgruppe fur verminderte sexuelle Appetenz und sexuell bedingte
Schmerzen, wobei die Effekte uber eine Follow-up-Periode meist erhalten bleiben.
Fur Orgasmusstorungen sind die Ergebnisse uneinheitlich. Erregungsstorungen
werden nicht getrennt von anderen sexuellen Funktionsstorungen untersucht. Die
meisten Studien untersuchen ein kognitiv-verhaltenstherapeutisches oder ein
klassisch sexualtherapeutisches Behandlungskonzept. Eine willkommene Entwicklung
ist es, dass in den jungsten Studien weitere, teilweise neuartige
Behandlungsansatze (z. B. interpersonelle und achtsamkeitsbasierte Ansatze sowie
expressives Schreiben) gepruft werden. Eine genaue Berichterstattung und die
Einhaltung methodischer Qualitatsstandards werden empfohlen.
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