Das IOA(R)-Training zur SIP-Förderung

2016 
Die vorliegende Master-Thesis beschaftigt sich mit der Frage, ob bzw. in welchem Ausmas ein handlungsorientiertes Outdoor-Training nach IOA®-Konzept einen Beitrag zur Forderung sozial-kognitiver Informationsverarbeitungsprozesse bei Grundschulkindern der 4.Klasse leisten kann. Das Modell der sozialen Informationsverarbeitung (social information processing – SIP) von Crick und Dodge (1994) ist eines der einflussreichsten Konzepte um Zusammenhange zwischen kognitiven Verarbeitungsprozessen von Kindern und deren Sozialverhalten in bestimmten sozialen Situationen zu erklaren. Im Rahmen dieser Arbeit findet zunachst eine ausfuhrliche theoretische Auseinandersetzung mit dem SIP-Modell von Crick und Dodge (1994) statt, wobei auch aktuelle Forschungsergebnisse Berucksichtigung finden. Ebenso erfolgt eine eingehende Betrachtung der entwicklungspsychologischen Gegebenheiten 9-10jahriger Kinder. Das IOA®-Konzept stellt –theoretisch betrachtet – einen geeigneten Zugang dar, um SIP-Prozesse zu beeinflussen. Im Zuge des Master-Projekts wurde schlieslich ein IOA®-Training zur SIP-Forderung konzipiert, durchgefuhrt und evaluiert. Das Untersuchungsdesign zur Evaluation des Trainings sah einen Versuchsgruppen-Kontrollgruppen-Vergleich (VG: n = 39; KG: n = 22) mit drei Messterminen (Pre-, Post- und Retention-Test) vor. Im Rahmen der quantitativen Untersuchung wurden sowohl das Selbsturteil der Kinder bezuglich deren sozial-kognitiver Informationsverarbeitung (anhand des Social Cognitive Assessment Profile SCAP – ein Interview-Verfahren mit hypothetischen Szenarien) und die Fremdbeurteilung der Kinder bezuglich deren beobachtbarem Sozialverhalten im Schulalltag durch deren Klassenlehrerinnen (anhand des Social Behavior Questionnaire SBQ) erhoben. Die signifikanten Ergebnisse aus dem SBQ unterstutzen die Vermutung, dass ein IOA®-Training zur SIP-Forderung die Entwicklung prosozialer Verhaltensweisen fordert. Die Ergebnisse des SCAP lassen den (vorsichtig formulierten) Schluss zu, dass das Training soziale Informations-verarbeitungsprozesse in der Art beeinflusst, als es diese bei den Kindern bewusst macht und prinzipiell eine Auseinandersetzung mit Handlungsmoglichkeiten in unterschiedlichen sozialen Situationen fordert. Dafur spricht ein signifikantes SCAP-Ergebnis, wonach die Versuchsgruppe im Vergleich zur Kontrollgruppe sowohl im Post- als auch im Retention-Test weitaus mehr Handlungs-moglichkeiten in hypothetischen sozialen Situationen generiert. Die Arbeit schliest mit konzeptionellen Uberlegungen hinsichtlich moglicher Adaptierungen bzw. der Weiterentwicklung des IOA®-Trainings zur SIP-Forderung und zukunftiger Evaluations-Designs.
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