Mentalisierungsbasierte Therapie für Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung
2018
Die Mentalisierungsbasierte Therapie (MBT) wurde ursprunglich fur die Behandlung von Patienten mit Borderline Personlichkeitsstorung (BPS) entwickelt. Das multi-dimensionale Konzept des Mentalisierens beschreibt die imaginative Fahigkeit, das eigene Verhalten und das Verhalten anderer Menschen durch Zuschreibung mentaler Grunde interpretieren zu konnen und gilt als ein zentrales Merkmal zur Erklarung der Atiopathogenese von schweren Personlichkeitsstorungen (insbesondere BPS). Die MBT versteht sich als eine integrative, manualisierte Methode mit psychodynamischen Wurzeln, die mittlerweile auch fur andere Storungsbilder (wie z.B. Depressionen, Essstorungen) und verschiedene Altersgruppen adaptiert wurde. Die MBT umfasst Einzel- und Gruppensitzungen, ist auf ca. 12–18 Monate ausgelegt und kann im stationaren und ambulanten Setting durchgefuhrt werden. Sie verfolgt mithilfe einer spezifischen offenen und neugierigen therapeutischen Haltung des „Nicht-Wissens” und MBT-spezifischen Interventionen (z.B. „Stop, Rewind, Explore” oder „Challenge” das Ziel, die Mentalisierungsfahigkeiten in affektiv bedeutsamen Beziehungen zu fordern. Es liegen bereits einige Wirksamkeitsnachweise von randomisiert-kontrollierten Studien fur die MBT vor, jedoch sind weitere Untersuchungen zur spezifischen Wirksamkeit und transdiagnostische Weiterentwicklungen notwendig.
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