Ein janusköpfiger Aufschwung: Beschäftigungsgewinne und Polarisierung

2008 
Im Aufschwung 2006/2007 ist die Arbeitslosigkeit deutlich gesunken. Ist die Verbesserung am Arbeitsmarkt nachhaltig oder nur eine kurzfristige konjunkturelle Erholung? Die Entwicklung der Phillips- und der Beveridgekurve deutet an, dass der Aufschwung - anders als 1999/2000 - vom konjunkturellen Muster abweicht. In den vergangenen Jahren durfte sich die Matchingeffizienz verbessert haben und damit die Arbeitslosigkeit auch nachhaltig gesunken sein. Die Verbesserung am Arbeitsmarkt hatte aber ihren Preis: Die Deregulierung der Leiharbeit und die Erleichterung geringfugiger und befristeter Arbeitsverhaltnisse haben zur Ausweitung prekarer Beschaftigung gefuhrt. Zudem haben Arbeitnehmer uber mehrere Jahre eine moderate Lohnentwicklung hingenommen. Auch der Druck auf Arbeitsuchende wurde erhoht. Die Politik darf die Beschaftigungsgewinne nicht aufs Spiel setzen, muss aber auch die zunehmende Polarisierung eindammen. Ansatzpunkte gibt es viele: die Anreize fur abgesicherte Vollzeitbeschaftigung - statt fur prekare Beschaftigung - erhohen, den Unterschied zwischen Arbeitskosten und Nettolohnen verringern und Qualifizierung insbesondere am unteren Ende der Bildungsverteilung fordern.
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