Pathologie und Pathogenese der progredienten Multiplen Sklerose: Konzepte und Kontroversen

2017 
Die Multiple Sklerose (MS) ist eine entzundliche Erkrankung des zentralen Nervensystems, die in der Fruhphase oft von schubformig auftretenden, haufig reversiblen neurologischen Ausfallen dominiert wird. Mit zunehmender Erkrankungsdauer werden diese Krankheitsschube in der Regel mehr und mehr von einem progredienten Krankheitsprozess uberlagert, der zu einem irreversibel fortschreitenden Verlust der motorischen, sensiblen und kognitiven Leistungsfahigkeit fuhrt. Diese progrediente Phase der Multiplen Sklerose ist bis heute nur unzureichend verstanden und therapierbar. Ausgehend von aktuellen Befunden zur Pathologie und Pathogenese versuchen wir ein umfassendes pathomechanistisches Konzept der progredienten MS zu entwerfen und auf dessen Grundlage Stellung zu aktuellen Kontroversen zu beziehen. So diskutieren wir, inwieweit neurodegenerative oder entzundliche Krankheitsprozesse die entscheidenden Antreiber der Progression sind, hinterfragen, ob die Aufteilung in primar und sekundar progrediente MS pathomechanistisch sinnvoll ist, und untersuchen, welche Therapiestrategien am ehesten geeignet sind, der fortschreitenden Behinderung der betroffenen Patienten entgegenzuwirken.
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