Klinisch-orientierte Transfusion von Erythrozytenkonzentraten – Wann sind sie indiziert?

2014 
Die Transfusion von Erythrozyten ist essentieller Bestandteil der modernen Medizin. Sie ist die am schnellsten wirksame Therapie der lebensbedrohlichen anamischen Hypoxie. Der Einsatz von Erythrozytenkonzentraten (EK) muss jedoch dem Gebot einer rationalen Indikation folgen. Die Indikation zur Erythrozytentransfusion wird masgeblich davon bestimmt, wie es dem Patienten moglich ist, einen anamisch bedingten Sauerstoffmangel zu kompensieren. Bei Unterschreiten eines kritischen Sauerstoffangebots treten klinische Symptome der anamischen Hypoxie auf. Diese „physiologischen Transfusionstrigger“ sind streng genommen die definitiven Indikatoren zur Erythrozytentransfusion. Sie sind jedoch unspezifisch und unter klinischen Bedingungen nicht immer eindeutig zu bestimmen. Daher mussen bei der Indikationsstellung zur Erythrozytentransfusion die aktuelle Hamoglobinkonzentration, der Allgemeinzustand und Begleiterkrankungen (z. B. koronare oder zerebrovaskulare Gefaserkrankungen), welche die individuelle Fahigkeit des Patienten, eine Anamie zu kompensieren, limitieren, mitbeachtet werden. Aktuelle klinische Studien belegen, dass bei moderater Anamie (Hamoglobin [Hb] 8–10 g/dl) die meisten Patienten hinsichtlich ihrer Langzeitprognose nicht von Erythrozytentransfusionen profitieren. Eine restriktive Indikationsstellung zur Gabe von Erythrozytenkonzentraten wird daher empfohlen.
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