Privathaushalt oder Heim? Bestimmungsfaktoren der Institutionalisierung älterer Menschen

1995 
Diese Studie soll den Stand der Forschung in der Bundesrepublik in dreifacher Hinsicht vorantreiben: Erstens haben wir durch das Zusammenfugen mehrerer Datensatze erstmals eine fur samtliche alten Bundeslander reprasentative Datengrundlage geschaffen, die sowohl Privathaushalte als auch Heimbewohner erfast. Zweitens berucksichtigen wir in einer multivariaten Logit-Analyse das Zusammenspiel aller in dieser Datengrundlage erfasten Determinanten der Wahrscheinlichkeit, in einem Heim oder in einem Privathaushalt zu leben. Drittens wollen wir als eine der wenigen deutschen Studien den Einflus der okonomischen Rahmenbedingungen untersuchen. Als wichtigstes Fazit kann festgehalten werden, das die okonomischen Variablen einen deutlichen Einflus auf die Wahrscheinlichkeit haben, in einem Heim zu leben. Personen mit einem hoheren Nettoeinkommen wohnen eher in einem Heim, wogegen Personen mit Haus-und Grundbesitz eher in ihrem Privathaushalt verbleiben. Auch die Preiseffekte sind signifikant: Bei Konstanz aller anderen Faktoren ist die Wahrscheinlichkeit, in einem Heim zu leben, um so geringer, je hoher der durchschnittliche Pflegesatz ist. Die Signifikanz der okonomischen Effekte ist insbesondere in Hinblick auf die zukunftige Pflegeversicherung interessant, da sie bedeutet, das die Nachfrage nach Heimplatzen weiter ansteigen wird, wenn die Heimkosten zumindest anteilmasig von den Pflegekassen ubernommen werden.
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