PCSK9-Inhibitoren – Durchbruch bei der LDL-Cholesterin-Senkung?
2016
Die Proproteinkonvertase-Subtilisin / Kexin-Typ-9 (PCSK9) spielt eine wichtige Rolle im LDL-Cholesterin(LDL-C)-Stoffwechsel. So weisen Menschen mit Mutationen im PCSK9-Gen, die zu einer Funktionseinschrankung des Enzyms fuhren, deutlich erniedrigte LDL-C-Plasmaspiegel auf. PCSK9 wird in der Leber sezerniert, bindet an den LDL-Rezeptor und bewirkt, dass er mit dem gebundenen LDL-C lysosomal abgebaut wird. Bei den derzeitigen PCSK9 Inhibitoren handelt es sich um monoklonale Antikorper, die PCSK9 spezifisch binden und funktionell neutralisieren. Somit kann der Rezeptor vom LDL-C dissoziieren und wird nicht abgebaut, sondern recycelt, was die LDL Rezeptordichte der Hepatozyten erhoht und die LDL-C Clearance steigert. Die subkutan applizierten PCSK9 Inhibitoren Alirocumab und Evolocumab bewirkten in klinischen Studien Senkungen des LDL-C von maximal ca. 70 % bei mit Statin behandelten und unbehandelten Patienten. Das Nebenwirkungspotenzial erscheint bisher vertretbar. Weil diese Wirkstoffe einen hohen klinischen Nutzen erwarten lassen, wurden sie von der EMA im Sommer 2015 bereits vor Abschluss der Studien zu patientenrelevanten Endpunkten (kardiovaskulare Morbiditat und Mortalitat) zugelassen. Eine bessere Beurteilung des tatsachlichen Nutzens sowie der Langzeitsicherheit der PCSK9-Inhibitoren wird erst nach Publikation der Ergebnisse der Outcome-Studien ab 2017 moglich sein.
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