Einkommensungleichheit stagniert langfristig, sinkt aber während der Corona-Pandemie leicht

2021 
Sowohl Lohne als auch bedarfsgewichtete Haushaltseinkommen sind im Zeitraum 2013 bis 2018 real um gut zehn Prozent gestiegen. Hiervon profitierten alle Einkommensgruppen. Die Ungleichheit der Lohne ist seit mehreren Jahren rucklaufig und liegt wieder auf dem Niveau wie zu Beginn der 2000er Jahre. Parallel dazu ist der Niedriglohnsektor um zwei Prozentpunkte geschrumpft. Anders verhalt es sich bei den Haushaltseinkommen, bei denen sich die Ungleichheit seit vielen Jahren kaum verandert hat. Auch die Niedrigeinkommensquote stagniert. Allerdings ist der Anteil der Personen, die von essentiellem Mangel (materieller Deprivation) betroffen sind, auf ein im europaischen Vergleich niedriges Niveau gesunken. Seit Ausbruch der Covid-19-Pandemie hat die Einkommensungleichheit in Deutschland leicht abgenommen, was vor allem an den rucklaufigen Einkommen bei den Selbststandigen liegen durfte. Die Pandemie birgt aber die Gefahr, dass durch eine steigende Zahl von Insolvenzen und Arbeitslosen die Einkommen in der Breite wieder sinken. Die Politik sollte die Hilfen an Selbststandige und Unternehmen nicht zu fruh einstellen und deren Zielgenauigkeit nachjustieren.
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