Perakute Hornhautveränderungen und intraokularer Reizzustand nach refraktiver Oberflächenablation
2014
Das Herpes-simplex-Virus (HSV) ist eine haufige Ursache fur Keratitiden [1] und anteriore Uveitiden [2]. Herpes-Keratitiden in direkter Folge von ophthalmochirurgischen Eingriffen und explizit nach Excimerlaser-Behandlungen sind beschrieben [3]. Das HSV ist latent bei einem Grosteil aller Menschen nach klinisch oder subklinisch verlaufener Erstinfektion in bestimmten Neuronen vorhanden. Fur den okularen Herpes ist eine latente Infektion von Trigeminusneuronen Voraussetzung, auch eine Besiedelung der Kornea wird diskutiert. Ein begunstigendes Ereignis, wie es die korneale Chirurgie darstellt, kann zu einem Rezidiv fuhren, aber auch Erstmanifestationen von HSV-Infektionen nach ophthalmochirurgischen Eingriffen sind beschrieben [4]. Bei „der“ Herpes-Keratitis werden im akuten Stadium epitheliale, stromale und endotheliale Formen differenziert, die isoliert auftreten konnen, aber nicht mussen. Eine Reduktion der Hornhautsensibilitat ist typisch. Die Herpes-Iritis ist in vielen, aber nicht allen Fallen mit einer simultanen Herpes-Keratitis assoziiert. Das Erscheinungsbild einer Herpes-Infektion kann stark variieren.
Fur uns waren die prominenten glasigen Epithelveranderungen, die als fruheste Manifestation einer epithelialen HSV-Keratitis [1, 5] und sonst insgesamt selten zu finden sind, die Endothelprazipitate sowie die kaum in einer anderen Diagnose zusammenzufuhrende Gesamtkonstellation wegweisend. Der anfangliche Verdacht einer bakteriellen Infektion konnte durch den weiteren Verlauf fruh ausgeschlossen werden: Die Endothelbeschlage fanden sich im befallenen Areal und nicht im Arlt-Dreieck, der Zellreiz ware bei bakterieller Genese starker mit moglicher Auspragung eines Hypopyons, und wir hatten ein perakutes Fortschreiten mit Ulkusbildung erwartet, welches in unserem Fall nicht stattfand. Zudem waren einige der Befunde nicht erklarbar gewesen.
Der Verdacht eines Traumas konnte zu dem Zeitpunkt mit hoher Wahrscheinlichkeit ausgeschlossen werden. Wir fanden keinen Riss in der Descemet-Membran, und das Stromaodem bildete sich erst zeitversetzt aus. Auch hatten wir zwingend persistierende Defekte oder zumindest Residuen an der Hornhautruckflache erwartet.
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