Therapeutisches Potenzial von extrazellulären Vesikeln aus mesenchymalen Stamm- bzw. Stromazellen

2015 
Seit der Beschreibung, dass sich mesenchymale Stamm- bzw. Stromazellen (MSC) des Menschen in verschiedene Zelltypen differenzieren konnen bzw. immunmodulierende Effekte vermitteln, sind sie in mehr als 500 beim NIH registrierten Studien zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen eingesetzt worden. Allem Anschein nach erzielen sie ihre therapeutische Wirkung jedoch nicht wie lange angenommen durch die Integration in betroffene Gewebe, sondern durch die Freisetzung parakriner Faktoren, insbesondere durch extrazellulare Vesikel (EV) wie Exosomen und Mikrovesikel. EV stellen extrazellulare Organellen dar, die sehr spezifisch interzellulare Kommunikation auch uber grosere Distanzen hinweg vermitteln, von verschiedensten Zellen abgegeben werden und in samtlichen Korperflussigkeiten nachweisbar sind. Sie besitzen einen heterogenen Gehalt an Lipiden, Proteinen und nicht kodierenden RNA-Molekulen. Als nicht selbstreplizierende Einheiten, die sich steril filtrieren lassen, weisen sie fur therapeutische Anwendungen prinzipiell nennenswerte Vorteile gegenuber Zellen auf. Neben verschiedenen praklinischen Modellen wurden aus MSC-Kulturuberstanden gewonnene EV bereits in einem ersten individuellen Heilversuch zur Behandlung einer steroidrefraktaren Graft-versus-Host-Disease (GvHD)-Patientin eingesetzt. Sowohl in den bislang durchgefuhrten praklinischen Versuchen als auch in der behandelten GvHD-Patientin liesen sich nach MSC-EV-Applikation vielversprechende therapeutische Effekte beobachten, ohne erkennbare Nebenwirkungen hervorzurufen. MSC-EV erfullen somit allem Anschein nach wichtige Voraussetzungen, um als neues Behandlungsmittel in der Immuntherapie und der regenerativen Medizin in Betracht gezogen zu werden.
    • Correction
    • Source
    • Cite
    • Save
    • Machine Reading By IdeaReader
    0
    References
    1
    Citations
    NaN
    KQI
    []