Jokūbo Brodovskio žodyno neleksikografiniai šaltiniai

2008 
Worterbucher kann man als Texte bezeichnen, zu deren wichtigsten Merkmalen der hohe Abhangigkeitsgrad von anderen Texten zahlt. Kaum ein Worterbuchtext ist je allein aus dem schopferischen Geist seines Verfassers entstanden. Vielmehr war es Ergebnis einer auf Quellen basierenden Sammel- und Sortierarbeit des Worterbuchverfassers. Exemplarisch konnte man diesen Gedanken bereits an den altesten lateinisch-deutschen Glossaren vorfuhren, die als Worterverzeichnisse zu bestimmten Texten entstanden sind. Spatere Worterbucher standen ebenfalls in einer Abhangigkeitsbeziehung, aber nicht mehr ausschlieslich zu den Quellentexten, sondern zu anderen Worterbuchern, die als Quellen benutzt bzw. einfach abgeschrieben (oder abgedruckt) wurden. Fur die Beschreibung einer solchen lexikographischen Praxis hat man in der Forschung die Bezeichnung der Worterbucher-aus-Worterbuchern-Methode gepragt (Wiegand 1998, 647, 649). Da die Angabe der lexikographischen und anderen Quellen, die einem Worterbuch zugrunde gelegt wurden, erst in der jungeren Neuzeit zur Norm geworden ist, gehort die Erforschung der Worterbuchquellen und gegenseitiger Abhangigkeitsbeziehungen bei alteren historischen Worterbuchern zu den primaren Untersuchungsaufgaben, die die Grundlagen fur weitere Untersuchung des Worterbuchmaterials bilden.  Diese Aufgaben stellen sich auch fur die deutsch-litauische historische Lexikographie, denn die seit dem 17. Jahrhundert uberlieferten Worterbucher mit deutscher und litauischer Sprache stehen sowohl hinsichtlich der wechselseitigen Verwandtschaftsbeziehungen als auch der fehlenden Quellenangaben in der europaischen Worterbuchtradition. Samtliche in Ostpreusen entstandenen bis heute uberlieferten handschriftlichen deutsch-litauischen Worterbucher sind miteinander verwandt.2 Keines dieser Worterbucher enthalt explizite Hinweise auf die Quellen, was ihre Feststellung zwar zu einer schwierigen und zeitaufwendigen, aber zugleich auch spannenden Aufgabe macht. Aus diesem Grund widmet sich der vorliegende Beitrag der Untersuchung der Quellen des grosten uberlieferten handschriftlichen deutsch-litauischen Worterbuchs des 18. Jahrhunderts, des Lexicon Germanico-Lithvanicum von Jacob Brodowski3. Allerdings wird nicht das gesamte Spektrum der Quellen behandelt, sondern nur ein Ausschnitt davon: die nichtlexikographischen Quellen. Es gilt zu beschreiben, wie diese Quellen bei der Erarbeitung des Worterbuchs eingesetzt wurden und in welcher Art und Weise sie den Charakter des Worterbuchs beeinflusst haben.
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