Sport und Immunologie
1991
Die immunologisch orientierte Biochemie in der Sportmedizin hat sich in zweierlei Weise entwickelt: Einmal ist sie direkt innerhalb der Sportmedizin - und dann besonders methodisch und praxisbezogen — gewachsen, zum anderen ist sie auf interessanten Umwegen in diese wissenschaftliche Fachrichtung gelangt. Letzteres hat unbestreitbare Vorteile, denn, ahnlich wie im Leistungssport, haben die Ausenseiter grosere Erfolgsaussichten, weil sie neue Impulse und kreative Ansatze von ausen mit hineintragen. So ist es auch geradezu exemplarisch im Werdegang von Prof. H. Weicker, der, was die wissenschaftliche Evolution anbetrifft, dem Lebenslauf des einen von uns (G. Uhlenbruck) in verbluffender Weise ahnelt, das beide sich mit der Immunbiologie der Erythrozytenmembranstrukturen beschaftigt haben. Drei wichtige Abschnitte zeichnen den Entwicklungsweg Weickers vor:
1)
Die Arbeiten uber das Rh-Antigen, welches, eingebettet in das Lipidmosaik der Zellmembran, den Prototyp eines serologischen Rezeptors reprasentiert. In diesem Zusammenhang wurden wertvolle Erkenntnisse uber den strukturellen Aufbau von Zellmembranen gewonnen (Weicker u. Metz 1971; Weicker et al. 1973) und der Einflus topochemischer Gegebenheiten auf Immunreaktionen aufgezeigt.
2)
Arbeiten zur immunologischen Charakterisierung von LDL (Roelcke u. Weicker 1969), einer Substanz, deren sportmedizinische Bedeutung erst viel spater evident werden sollte.
3)
Publikationen zur Serologie und Immunchemie von glykoproteinassoziierten Blutgruppensubstanzen der Erythrozytenmembran: uber Ii, Pr, MN-Antigene sowie den Einflus von Proteasen (Ficin) auf erythrozytare Glykoproteinstrukturen in der auseren Membran (Roelcke et al. 1971 a). Zur gleichen Zeit haben wir unsererseits uber das gleiche Thema (MN, Pr) mit der gleichen Arbeitsgruppe um Roelcke zusammengearbeitet (Roelcke et al. 1971 b).
- Correction
- Source
- Cite
- Save
- Machine Reading By IdeaReader
155
References
2
Citations
NaN
KQI