Häufigkeiten von Patienten mit HIV in der ambulanten Versorgung in Deutschland – Eine Analyse auf Basis von Sekundärdaten

2020 
Jahrlich veroffentlicht das Robert Koch-Institut (RKI) die Zahl der HIV-Erstdiagnosen und die Gesamtzahl von Menschen mit HIV-Diagnosen in Deutschland. Eine Bestimmung mithilfe von Sekundardaten erfolgte bislang nur mit Arzneimitteldaten. Auf Basis von Leistungsdaten wird die Anzahl von erstmals ambulant versorgten HIV-Patienten unter gesetzlich Krankenversicherten bestimmt sowie die Gesamtzahl von GKV-Patienten mit HIV in der ambulanten Versorgung. HIV-Testraten fur Deutschland werden untersucht. Die Leistungsdaten der gesetzlich Krankenversicherten aus dem ambulanten kollektivvertraglichen Sektor (kurz: ambulante Versorgung) liegen fur den Beobachtungszeitraum 2009 bis 2018 vor. Fur die Jahre 2011 bis 2017 wurden Jahreskohorten auf Basis von Patientenentitaten gebildet und hinsichtlich der HIV-Diagnose, der HIV-spezifischen Betreuungsleistungen und HIV-Testraten untersucht. Jahrlich werden etwa 6000 Patienten mit HIV erstmals ambulant versorgt. Die Gesamtzahl der ambulant versorgten Patienten mit HIV betrug im Jahr 2011 etwa 59.300 (0,106 %) und stieg zum Jahr 2017 auf etwa 80.800 (0,141 %) an. Der durchschnittliche Anstieg der Gesamtzahl um etwa 3600 Patienten pro Jahr lag damit deutlich unter der geschatzten Zahl jahrlich neu versorgter Patienten. Die Ergebnisse konnen erste Anhaltspunkte zur ambulanten Versorgung von Patienten mit HIV geben. Die vorliegenden Sekundardaten geben die Moglichkeit, eine weitere epidemiologische Datenquelle zur bevolkerungsbezogenen Darstellung der administrativen Pravalenz von HIV zu erschliesen. Es besteht Forschungsbedarf zu Patienten, welche erstmals ambulante Versorgung in Anspruch nehmen, um die Uberreprasentativitat zu klaren.
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