Wenn Verhütung scheitert - Qualitative und quantitative Analysen zu Verhütungspannen bei Jugendlichen

2008 
Ubersicht: Wenn Jugendliche schwanger werden, so ist dies in der Regel ein Ergebnis gescheiterter Verhutung. Im Mittelpunkt des Aufsatzes steht die Frage, wie es zu diesem Scheitern kommt. Die Autorin wertet hierzu erstens die quantitative Befragung von minderjahrigen schwangeren Frauen aus (n = 2278); zweitens analysiert sie qualitative Interviews mit minderjahrigen Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch durchgefuhrt haben (n = 62). Die quantitativen Daten zeigen: Etwa zwei Drittel der ungewollten Jugendschwangerschaften sind die Folge von Anwendungsfehlern bei Pille und Kondom. Es werden drei vulnerable Gruppen identifiziert: soziale Benachteiligung, nicht-egalitare Geschlechterverhaltnisse und emotionale Distanz der Sexualpartner erhohen das Schwangerschaftsrisiko junger Frauen. Anhand der Interviews analysiert die Autorin im Detail den sexualbiografischen Kontext von Verhutungspannen und beschreibt vertiefend die Schwierigkeiten bei der konsistenten Verwendung von Pille und Kondom. Sie analysiert Verhutung als partnerschaftlichen Lernprozess, der weniger aufgrund von Aufklarungsdefiziten, als vielmehr an fehlender Interaktionskompetenz der Sexualpartner und mangelndem Wissen uber Anwendungsfehler scheitert.
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