Einsatz des CardioWest-Kunstherzens beim irreversiblen kardiogenen Schock nach Myokardinfarkt
2003
Der kardiogene Schock nach akutem Myokardinfarkt weist
trotz Fruhreperfusionsmasnahmen eine hohe Letalitat auf. Oft
gelingt eine hamodynamische Stabilisierung nur durch den Einsatz
mechanischer Kreislaufunterstutzungssysteme. Besteht der
kardiogene Schock trotz hochdosierter medikamentoser Therapie
und Implantation perkutaner Unterstutzungssysteme weiter und
findet sich intraoperativ eine ausgedehnte Schadigung des
Myokards ohne eine Moglichkeit der Erholung, so ist die
Indikation zur Implantation eines sog. „total artificial heart“
gegeben. Wir berichten uber unsere ersten Erfahrungen mit dieser
aufwendigen und innovativen Behandlungsstrategie. Bei funf
Patienten (mannlich, Durchschnittsalter 50 Jahre) wurde das
Cardio-West total artificial heart implantiert. Alle Patienten
befanden sich im irreversiblen kardiogenen Schock trotz
hochdosierter Katecholamintherapie und intraaortaler Ballonpumpe
und/oder femoro- femoralem Bypass. Bei allen Patienten waren
Fruhreperfusionsmasnahmen durchgefuhrt worden. Es kam in allen
Fallen nach der Implantation des CardioWest- Systems zu einer
raschen Erholung aller dysfunktionellen Organsysteme. Vier der funf Patienten konnten nach im Mittel 156 Tagen
Unterstutzungsdauer erfolgreich transplantiert werden. Ein
Patient verstarb nach 167-tagiger Unterstutzung an embolisch
bedingten Darmnekrosen, nachdem die ubliche Antikoagulation mit
Marcumar aufgrund von Darmblutungen eingestellt werden
musste. Zusammengefasst rechtfertigen die ersten Ergebnisse die
aufwendige Behandlungsstrategie bei den jungen Patienten, die
ansonsten innerhalb weniger Stunden verstorben waren.
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