Einführung der Intraoperativen Bestrahlung (IORT) mit dem INTRABEAM-System (Zeiss) als Boostersatz bei der brusterhaltenden Therapie im Universitätsklinikum Regensburg

2011 
Fragestellung: Die intraoperative Radiotherapie mit niederenergetischen Rontgenstrahlen (30-50 kV) ist eine innovative Behandlungsoption in der brusterhaltenden Therapie (BET) des Mamma-Karzinoms als Boostersatz nach homogener Ganzbrustbestrahlung oder Teilbrustbestrahlung. Nachdem durch Weiterentwicklung operativer Techniken die Defektauffullung mittels Schwenklappen Standard ist, ist die Festlegung des Zielvolumens fur den perkutanen Elektronenboost im Vergleich zur IORT fehleranfallig. Wir berichten uber die Einfuhrung der IORT mit dem INTRABEAMSystem als Boostersatz bei der BET im Universitatsklinikum Regensburg mit Fokus auf Praktikabilitat, Toxizitat, Kosmetik und Patientenzufriedenheit. Methodik: 10/07 bis 12/09 wurden 25 Patienten mit IORT (20 Gy / 50 kV, INTRABEAM, Carl Zeiss Surgical, Oberkochen) nach BET (Tumorresektion mit Sentinelnodebiopsie) als vorgezogener Boost behandelt. 5-6 Wochen postop. erfolgte die perkutane Bestrahlung (GD 45-50,4 Gy, ED 1,8 Gy). Das Alter lag im Mittel bei 60 Jahren (Range 45-76 Jahre). Einschlussparameter waren: Brustgrose klassifiziert nach BH-Grose ≥ C, Tumorbefund praop. Staging (Ultraschall/Mammographie) ≤ cT1cN0cM0, invasives Karzinom. Ausgewertet wurden Bestrahlungszeit (Mas fur die Verlangerung der OP-Dauer), fur die postoperative Toxizitat die Liegezeit und das Auftreten von verlangerter Wundheilung, die Toxizitat im Verlauf (Range 12-26 Monate) nach Common Toxicity Criteria und LENT-SOMA-Kriterien, die Kosmetik mit einem Punktescore von 1-4 sowie die Patientenzufriedenheit mit der Therapie (ZUF-8 Fragebogen). Ergebnis: Postop. war bei 4 Pat. der Tumor >2cm. Die Bestrahlungsdauer lag im Mittel bei 33 Min. (Range 18-47Min.), die Applikatoren verteilten sich wie folgt: 1x3cm, 2x3,5cm, 9x4cm, 4x4,5cm, 9x5cm. Die Liegedauer lag im Median bei 6 Tagen (Range 3-20Tage), wobei nur 1 Pat. eine verlangerte Liegedauer von 20 Tagen bedingt durch eine nicht radiogen verursachte Gefasproblematik aufwies. Das Maximum der Liegedauer lag ansonsten bei 8 Tagen. Es zeigten sich keine Nahtdehiszenzen, 3 Pat. entwickelten ein Serom, bei allen Pat. war ventral der Bestrahlungsregion ein moderates Erythem (CTC I°) zu beobachten. Bei 4 Pat. war der Sentinel-Lymphknoten befallen, so dass eine Axillarevision notig wurde (pN1b) mit konsekutiver Zytostase. 1 Pat. entschied sich bei G3-Tumor zu einer Zytostase vor der perkutanen Serie. Es zeigten sich im Verlauf keine Hauttoxizitaten groser Grad 2, 1 Pat. entwickelte Teleangiektasien. 8 Pat. zeigten eine tastbare umschriebene Fibrose im Bereich des Tumorbetts. Die Kosmetik zeigte sich bei allen Pat. gut oder exzellent. Die Auswertung des ZUF 8-Bogens zeigte eine hohe Therapiezufriedenheit. Schlussfolgerung: Die IORT mit INTRABEAM zeigt sich als gut durchfuhrbare Methode. Die Dauer der perkutanen Bestrahlungsserie wird um bis zu 2 Wochen verkurzt. Bei unserem noch kleinen Kollektiv ist keine hohergradige Akut- oder Spattoxizitat zu verzeichnen.
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