Naturschutzfachliche Vulnerabilitaetsanalysen als Grundlage fuer die Klimafolgenanpassung - das Beispiel Region Stuttgart

2013 
Mit Vulnerabilitaetsuntersuchungen wird ermittelt, zu welchem Grad ein System fuer die nachteiligen Auswirkungen des Klimawandels anfaellig ist. In dem Modellvorhaben "Raumentwicklungsstrategien zum Klimawandel" ("KlimaMORO") wurde fuer die Region Stuttgart unter Beteiligung von Fachakteuren eine Analyse fuer die nach Paragraf 32 Naturschutzgesetz Baden-Wuerttemberg (NatSchG BW) geschuetzten Biotope durchgefuehrt. Das entwickelte GIS-gestuetzte Verfahren verwendet die Indikatoren "Grundwasser-/Oberflaechenwasserabhaengigkeit", "Qualitaet des Biotopumfelds", "Risiko eines Neophytenbefalls", "Gegenwaertige Veraenderung der Biotopqualitaet" und "Regenerierbarkeit". Etwa 65 Prozent der Biotopflaeche wurden als hoch oder sehr hoch vulnerabel bewertet, wobei sich deutliche Unterschiede in den einzelnen Landschaften zeigen. Zu beachten ist, dass Vulnerabilitaetsanalysen keine Aussagen ueber das tatsaechliche Eintreten und das Ausmass von Beeintraechtigung liefern koennen, sondern relative Bewertungen zur Anfaelligkeit der Biotope innerhalb eines Raums ermoeglichen. Zudem ist eine direkte Integration von regionalen Klimamodellrechnungen problematisch. Dennoch liefert eine solche Vulnerabilitaetsanalyse wesentliche Informationsgrundlagen fuer die Erarbeitung von Anpassungsstrategien. Die Erfahrungen des Stuttgarter Projekts zeigen ausserdem, dass Verfahrenstransparenz und die fruehe Einbindung von Akteuren die Dialogbereitschaft zwischen Fach- und Raumplanung spuerbar befoerdern. (A)
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