Der Anteil exogener Faktoren an der Entstehung von Dysgnathien

1981 
Die Beantwortung der Frage nach der Haufigkeit erworbener Anomalien wird durch die Komplexitat der Entstehungsursachen von Fehlstellungen der Zahne und der Kiefer sowie durch die Schwierigkeit, alle festgestellten Einzelbefunde der Gruppe exogen bzw. endogen bedingter Anomalien zuzuordnen, erheblich erschwert. Die Analyse der Befundunterlagen von 1000 Patienten der Abteilung fur Kieferorthopadie der Universitat Frankfurt zeigte jedoch, das bei 75% aller untersuchten Kinder exogene Faktoren an der Entstehung der Anomalie beteiligt waren. Neben habituellen einflussen dominierten die Folgen von Milchzahnkaries und vorzeitigem Milchzahnverlust. Insgesamt fanden sich erworbene Fehlstellungen weitaus haufiger vertreten als anlage- bzw, erbbedingte Symptome. Bei etwa der Halfte aller Patienten war die Mehrzahl der gewichteten Einzelbefunde auf exogene Einflusse zuruckzufuhren. Zumindest bei dieser Gruppe hatte eine Ausschaltung auserer Einflusse durch konserviercende Versorgung der Milchzahne, Eingliederung von Luckenhaltern bei Milchzahnverlust sowie kariesprophylaktische Masnahmen, Verbesserung der Mundhygiene und rechtzeitige Abgewohnung von Habits die Entstehung einer Dysgnathie verhindern oder ihre Auspragung deutlich abschwachen konnen. Aber auch bei den uberwiegend anlage- bzw. erbbedingt entstandenen Anomalien hatte sich durch Eliminierung komplizierender exogener Faktoren in vielen Fallen eine kieferorthopadische Behandlung erleichrern und verkurzen lassen.
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