Kunden- und kontextabhängige Konfiguration Smarter Produkte: Digitales Potenzial jenseits physischer Grenzen?

2019 
Die digitale Transformation von Geschaftsmodellen entlang visionarer Anwendungsszenarien, wie der Industrie 4.0 und Smart Services, erlauben Branchen wie dem Maschinen- und Anlagenbau das Heben neuer Wertschopfungspotenziale. Dabei bildet die Evolution von physischen Produkten, ausgehend von rein mechanischen, uber mechatronischen, bis hin zu cyber-physischen Gutern eine wesentliche funktionale Grundlage. Um die vielfach aufgegriffene Vision einer kundenindividuellen Losungsorientierung umsetzen zu konnen, werden so Smarte Produkte erforderlich, die durch eine hohe technische Komplexitat gekennzeichnet sind und die zur Leistungserbringung erforderliche Flexibilitat insbesondere auf digitaler, informationstechnischer Ebene abbilden. Wahrend die formulierten Differenzierungspotenziale auf den ersten Blick einleuchten, bleibt bislang die Frage unbeantwortet, an welchen Stellen die „digitale Flexibilitat“ von Smarten Produkten auch auf physischer Ebene in die Anpassung der Produktkonstruktion eingehen muss und mit welchen Seiteneffekten dabei zu rechnen ist. So erfolgt bspw. die Anpassung der Leistungsfahigkeit einer Mietmaschine entlang eines flexiblen Tarifmodells nicht nur auf rein informationeller Ebene, sondern muss bis in die konfigurationsunabhangige Auslegung des zugrundeliegenden Produkts reichen. Im Ergebnis schlagt sich das gehobene Wertschopfungspotenzial in steigenden Produktionskosten und einer erhohten Komplexitat nieder, die die flachendeckende Anwendung in Frage stellt. Der Beitrag adressiert die physischen Erfordernisse, die dem digitalen Potenzial von Smarten Produkten gegenuberstehen. Hierzu werden anhand eines Fallbeispiels die Potenziale derartiger Produkte und daraus entstehender Leistungssysteme aus informationstechnischer Sicht beschrieben und deren Auswirkungen auf die zugrundeliegende Konstruktion aus ingenieurwissenschaftlicher Sicht analysiert. Im Ergebnis stellt der Beitrag praxisbezogene Handlungsstrategien zu Entwicklung und Einsatz von smarten Produkten vor und erklart, wie und in welchen Fallen die erfolgreiche Hebung von Wertschopfungspotenzialen gelingen kann.
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